Fifa-Skandal

Die Polizei in Rio de Janeiro hat den Hauptverdächtigen im Skandal um illegal verkaufte WM-Tickets im Hauptquartier des Fußball-Weltverbandes FIFA festgenommen.

Korruption, Geldgier, Machtkämpfe: Die Fifa versinkt in peinlichen Skandalen. Es wird endlich Zeit für einen personellen Neubeginn. Von Wolfram Weimer

• Fifa sahnt ab WM bringt Brasilien wenig

Viele Fragen sind offen, wenn es um die Vergabe der WM 2022 nach Katar geht. Und immer neue Details kommen ans Licht: Die Fifa soll einen Sicherheitsbericht ignoriert haben, der vor Terroranschlägen in Katar warnt. Die Verantwortlichen wehren sich.

• 90 Tage Sperre und WM-Verbot Was hat Beckenbauer getan?

Das hat der Fifa noch gefehlt. Nach Korruptionsvorwürfen und Streit um den Termin sorgen Berichte über menschenunwürdige Zustände auf den WM-Baustellen in Katar für die nächsten Skandal. Den Preis zahlen die Arbeiter mit dem Tod. Jetzt geht es um einen Boykott.

Wie groß der Skandal auch ist, Joseph Blatter kommt ungeschoren davon. Auch in der Schmiergeldaffäre um den Sportrechtevermarkter ISL. Dem Präsidenten der Fifa stellt die verbandseigene Ethik-Kommission einen Persilschein aus. Obwohl er die Korruption über Jahre duldet und deckt. Von Christoph Wolf

Der gigantische Manipulationsskandal im Weltfußball erschüttert auch das Vertrauen in die Präventionsmaßnahmen der Großverbände. Die von Fifa und Uefa etablierten Frühwarnsysteme haben im aktuellen Skandal versagt - und dürften das auch weiterhin tun. Die Defizite lassen sich kaum beheben, weil das kaum regulierte Zockerparadies Asien nicht erfasst wird.

• "Ein trauriger Tag für den Fußball" Betrug sprengt alle Dimensionen

Das Internationale Olympische Komitee will die erwiesene Mitwisserschaft von Fifa-Präsident Joseph Blatter bei Fifa-Schmiergeldaffäre nicht einfach hinnehmen. Das IOC behält sich eine Untersuchung gegen den Schweizer vor. Noch weiter geht DFL-Boss Reinhard Rauball: Er verlangt offen Blatters Rücktritt. Auch DFB-Präsident Wolfgang Niersbach zeigt sich "geschockt" von Blatters Verharmlosung des Skandals. Hier kommt der Autor hin

Aussitzen ist diesmal nicht: Der Europarat fordert vom Fußball-Weltverband nicht nur, die zahllosen Skandale der vergangenen Jahre aufzuklären. Er verlangt von der Fifa auch, gegen ihren eigenen Präsidenten Joseph Blatter zu ermitteln - und dessen umstrittene Wiederwahl zu prüfen.

Der Doping-Skandal um die Fußball-Frauen Nordkoreas weitet sich aus. So werden drei weitere Spielerinnen positiv auf Steroide getestet. FIFA-Präsident Josef Blatter zeigt sich untröstlich. Der nordkoreanische Verband spricht von traditioneller chinesischer Medizin.

Skandale können ihn wohl kaum noch erschüttern. Schließlich ist der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger jahrelang ein enger Vertrauter von Ex-Präsident Richard Nixon. Da dürfte die Aufarbeitung der Korruptionsvorwürfe gegen die FIFA ein Kinderspiel sein. Joseph Blatter geht derweil auf das FIFA-Exekutivkomitee los.