Fifa

Kandidiert er für das Amt des Fifa-Präsidenten? Das verrät Uefa-Kopf Michel Platini noch nicht - wohl aber, dass er gegen eine weitere Amtszeit von Amtsinhaber Sepp Blatter ist. Der Weltverband brauche "frischen Wind". Das wäre ganz im Sinne des DFB.

Beim 64. Fifa-Kongress in São Paulo stellt Sepp Blatter seine erneute Kandidatur für das Amt des Präsidenten in Aussicht. Das schlechte Image rund um die zahlreichen Korruptionsfälle ignoriert der 78-Jährige gekonnt. Von John Hennig, São Paulo

Proteste in Brasilien, Korruptionsvorwürfe um die WM-Vergabe in Katar - Fifa-Präsident Blatter muss sich einiges an Kritik gefallen lassen. Doch den 78-Jährigen kümmert das wenig. Er will noch einmal kandidieren.

Franz Beckenbauer kann die Kritik an seiner Katar-Reise und die Gas-Connection mit Russland nicht verstehen. Mit der WM-Vergabe habe das nichts zu tun gehabt. Er habe sich im Emirat sogar unbeliebt gemacht, weil er Bedenken wegen der Hitze hatte.

"Katargate" sollte Joseph S. Blatter eigentlich kleinlaut werden lassen. Doch der Fifa-Boss steckt bekanntermaßen ungern Kritik ein, teilt dafür aber ordentlich aus. Die Medien-Attacken auf "seine" Fifa verhöhnt er: "Sie wollen zerstören, nicht nur das Spiel."

4,5 Milliarden Dollar nimmt die Fifa bei der WM ein. Da fällt die Prämie über 25 Millionen Euro für den neuen Weltmeister kaum ins Gewicht. Auch die Spieler kassieren: Spaniens WM-Kicker winken dabei fette Boni, die Titelprämie ist doppelt so hoch wie für die DFB-Stars.

Streiks, Proteste, Ausschreitungen: In Brasilien wächst die Angst vor einer WM der schlechten Nachrichten. Brasilien-Kenner Dawid Bartelt beschwichtigt. Er erklärt, wie die WM trotzdem über die Bühne geht - und warum die Proteste ein gutes Signal für das Land sind.

Tim Roth als Sepp Blatter, Gerard Depardieu als Jules Rimet - der Fifa-Film über die eigene Geschichte war richtig teuer. So teuer, dass einige Funktionäre nun sauer sind. Sie haben gute Argumente.

Er ist der Einzige, von dem bekannt ist, dass er für die umstrittene Katar-WM 2022 votiert hat. Doch die neuen Korruptionsvorwürfe bringen auch Uefa-Präsident Michel Platini in Bedrängnis. Nun wehrt sich der Franzose - und distanziert sich von Katar.

Pech beim Losverfahren, hohe Preise: Für viele Fußball-Fans sind WM-Tickets ein unerfüllbarer Traum. Doch eineinhalb Wochen vor Turnierstart wirft nicht nur die Fifa neue Karten auf den Markt. Auch andere Anbieter locken mit echten Billigpreisen.