Kabul

Fast zwölf Stunden brauchen die Sicherheitskräfte in Kabul, um einen Angriff von vier Taliban abzuwehren. Am Ende sind fast ein Dutzend Menschen tot und ebenso viele verletzt. Es ist nicht der erste schwere Zwischenfall der vergangenen Tage.

Am Nachmittag kündigt der afghanische Präsident an, Friedensgespräche mit den Taliban würden bald beginnen. Stunden später greifen Extremisten ein internationales Gästehaus in Kabul an.

Hunderttausende Afghanen verlassen ihre Heimat. Das ist auch ein Problem für Afghanistan. Ein afghanisches Nachrichtenportal berichtet von einem Mann, der seine Flucht bereut. Und die Kabuler Regierung winkt mit neuen Jobs. Von Nora Schareika

Wie denn nun? Zuerst kündigt der deutsche Innenminister konsequentere Abschiebung von Afghanen an. Dann bittet ein afghanischer Minister darum, eher mehr aufzunehmen. Die Bundesregierung fragt dann mal in Kabul nach.

Tausende Afghanen verlassen ihre Heimat. Die Bundesregierung will mehr von ihnen abschieben. Doch die Regierung in Kabul zeigt großes Verständnis für die Abgewanderten: Afghanische Asylbewerber sollten ruhig ihre Rechte wahrnehmen.

Gerade erst hat die Bundesregierung angekündigt, mehr Afghanen abschieben zu wollen. Immer mehr von ihnen wollen nach Deutschland. Doch ein Minister aus dem Land appelliert: Die Lage in Afghanistan sei so schlecht, dass Flucht gerechtfertigt sei.

Die deutsche Entwicklungshelferin, die vor zwei Monaten auf offener Straße in Kabul verschleppt wurde, ist frei. Außenminister Steinmeier bestätigt, dass die Frau sich in Sicherheit befinde. Auch zum Gesundheitszustand äußert er sich.

In der afghanischen Hauptstadt Kabul verüben die Taliban immer mehr tödliche Anschläge. Ausländische Diplomaten und Soldaten nutzen deswegen vermehrt Hubschrauber als Verkehrsmittel. Doch auch das Fliegen in Afghanistan ist gefährlich.

Ihre Ausrüstung ist oft besser als die der Polizei und ihr Kampfeswillen auch: Im Süden Afghanistan bauen die Taliban ihre Vormachtstellung aus. Offenbar versuchen sie ein größeres zusammenhängendes Gebiet zu erobern, in dem sie auch vom Drogenhandel profitieren könnten.

In Kabul ist offenbar eine deutsche Entwicklungshelferin entführt worden. Nach Berliner Ministeriumsangaben halten sich derzeit etwa 20 deutsche Helfer in Afghanistan auf. Erst kürzlich wurde in Afghanistan eine Niederländerin gekidnappt.