Kabul

Nach dem Mord an den drei deutschen Polizisten in Afghanistan haben deren Kollegen in einer bewegenden Trauerfeier in Kabul Abschied von den Opfern genommen.

Als der 40-jährige Polizeibeamte vom Tod seiner drei Kollegen bei einem Anschlag in Kabul erfährt, muss er sofort an seinen eigenen, schon einige Zeit zurückliegenden Einsatz in Afghanistan denken.

Nach dem Anschlag in Kabul fordern Gewerkschaften die Überprüfung der Polizei-Ausrüstung in Krisengebieten. Einer der drei in Kabul getöteten Polizisten war Personenschützer von Kanzlerin Merkel.

Erstmals sind bei einem Terroranschlag in Afghanistan deutsche Polizisten getötet worden. Drei Beamte starben, als sie mit ihrem Fahrzeug auf einen Sprengsatz fuhren. Die Polizisten seien zum Schutz der deutschen Botschaft und des Botschafters Hans-Ulrich Seidt eingesetzt gewesen, erklärte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) in Berlin. Ein weiterer Beamter wurde verletzt, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Es war der zweite Anschlag auf Deutsche in Afghanistan seit Ende Mai.

Die Friedensdschirga in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist vorbei, der Krieg jedoch geht weiter. Einiges ist grundsätzlich falsch gelaufen, meint Manfred Bleskin.

Die Entführer der in Afghanistan verschleppten Südkoreaner sind offenbar zu Gesprächen mit dem südkoreanischen Botschafter in Kabul bereit. Nach afghanischen Angaben gab es bislang keine Einigung über einen möglichen Gesprächsort.

Die Regierungen in Kabul und Seoul haben Berichte über eine gewaltsame Befreiung der 21 südkoreanischen Geiseln zurückgewiesen. "Wir haben eine solche Rettungsoperation nicht genehmigt", erklärte das südkoreanische Außenministerium.

Die deutsche Botschaft in Kabul und alle relevanten Stellen bemühen sich um rasche Aufklärung, teilt das Außenamt mit. Nach afghanischen Angaben sind die Deutschen in der Provinz Wardak gekidnappt worden. Britische Berichte, wonach es sich um UN-Mitarbeiter handeln soll, wurden in New York nicht bestätigt. Unterdessen kam es wieder zu Anschlägen. Kanzlerin Merkel warb für Verlängerung der Bundeswehreinsätze.

In einem Gefängnis am Rande der afghanischen Hauptstadt Kabul ist ein Massengrab aus Sowjetzeiten mit mehreren hundert Toten entdeckt worden.

Ein afghanischer Soldat hat in einem Hochsicherheitsgefängnis bei Kabul zwei US-Militärausbilder erschossen.