Maghreb

Bei einem Angriff auf einen Kontrollposten in Libyen werden elf Menschen enthauptet. Niemand bekennt sich zu dem Angriff. Die Armee macht den IS für die Bluttat verantwortlich.

Haikel S. soll 2015 am Anschlag in Tunis mit 21 Toten beteiligt gewesen sein. Auch in Deutschland bereitet er für die Terrormiliz IS ein Attentat vor. Doch der Haftbefehl gegen ihn wird aufgehoben. Auf freien Fuß kommt er trotzdem nicht.

Ermittler stufen ihn als hochgefährlich ein, doch der Bundesgerichtshof hebt den Haftbefehl gegen einen terrorverdächtigen Tunesier auf. Die Ausländerbehörde will ihn abschieben. Sollte das scheitern, könnte Haikel S. sogar freikommen.

Drehorte von Hollywoodfilmen sind eigentlich Besuchermagneten, doch in der tunesischen Wüste legte sich eine komplette Düne über die "Star Wars"-Kulissen. Nun wird der abgeschiedene Ort gerettet - er soll möglichst viele Touristen aus dem Ausland anlocken.

Nach Ärzte ohne Grenzen schmeißt eine weitere Hilfsorganisation hin und setzt ihre Rettungsaktionen vor der libyschen Küste aus. Wegen unverhohlener Drohungen der libyschen Küstenwache ist der Einsatz zu gefährlich. Zuvor hat schon Druck aus Italien Probleme bereitet.

Die Europäische Union will den Flüchtlingsstrom über das Mittelmeer eindämmen und Gerettete ins Ausgangsland Libyen zurückbringen. Dort erwarten die Migranten aber teils grausame Umstände - Folter, Gewalt sowie sexueller Missbrauch sind keine Seltenheit.

Mit einem gecharterten Schiff wollen Aktivisten der Identitären Bewegung im Mittelmeer Migranten abfangen. Die Mission läuft schleppend: Zum wiederholten Mal wird der Rassisten-Dampfer festgesetzt.

Immer wieder versuchen Migranten, den Grenzzaun, der Marokko von der spanischen Exklave Ceuta trennt, zu überwinden. Diesmal allerdings entscheiden sich 200 Flüchtlinge für eine andere Methode, um an dieser Stelle in die EU zu gelangen. Mit Erfolg.

Ohne traditionelle Zeremonie und nur im Kreise der Familie ist der Attentäter von Berlin, Anis Amri, in Tunesien beerdigt worden. Auch das Aufbahren der Leiche zuhause wurde den Angehörigen verweigert.

Die EU pumpt Millionen an Euro in die libysche Einheitsregierung. Trotzdem erstarken in dem Land eher deren Gegner. Die Idee, dort Auffanglager für Flüchtlinge einzurichten, wirkt illusorisch. Von Issio Ehrich