Peer Steinbrück

"Wir haben verstanden" hatte der damalige SPD-Chef Schröder 1999 gesagt, nachdem sein Ansehen beim Volke seit der Regierungsübernahme 1998 drastisch gesunken war. Sein Wort könnte heute noch gelten, denn die SPD schaltet ab sofort wieder auf "Angriffsmodus" und will Peer Steinbrück zum nächsten Kanzler machen. Generalsekretärin Nahles schwingt dabei das Zepter.

Kein Fettnapf scheint sicher vor Peer Steinbrück. Der italienische Präsident Napolitano sagt ein Treffen mit dem SPD-Kanzlerkandidaten ab, nachdem dieser die italienischen Wahlsieger Berlusconi und Grillo als "Clowns" bezeichnet hat. Italienische Medien sprechen von einem diplomatischen "Mini-Eklat" und einem "Kampf" Italiens um mehr Respekt.

SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück nennt den italienischen Polit-Scharlatan Berlusconi einen "Clown mit einem besonderen Testosteronschub". Ein weiterer Fettnapf von "Pöbel-Peer"? Sicher nicht. Im Unrecht sind jene, die sich nun künstlich aufregen. Ein Kommentar von Hubertus Volmer

• Geläster über Berlusconi Schwarz-Gelb attackiert Steinbrück

Darf der Kanzlerkandidat klarere Worte gebrauchen als die Kanzlerin? Nach dem verbalen Rundumschlag von Peer Steinbrück gegen Italiens Ex-Regierungschef Berlusconi ist die schwarz-gelbe Koalition aufgebracht und spricht von einem Eklat. In der SPD lächelt man nur milde. Mit dem Wort Clown sei Berlusconi noch gut bedient.

• "Polit-Stalker" und "sprechende Leiche" Grillo stößt Bersani vor den Kopf

Peer Steinbrück kann sich nun doch Stefan Raab als Moderator für ein TV-Duell mit Angela Merkel vorstellen. Der SPD-Kanzlerkandidat spielt den Ball aber zur Amtsinhaberin. Auch sie müsse damit einverstanden sein, sagt er. Die Kanzlerin antwortet umgehend, es sei ihr egal.

• Steinbrück erobert Vilshofen Bierzelt-Quatsch mit Peer

Die CSU nimmt Peer Steinbrück ins Visier, andere Matadore knöpfen sich Horst Seehofer vor, die Kanzlerin stichelt auch gegen die FDP. Zum Aschermittwoch schalten die Parteien hoch in den Wahlkampfmodus. Gerade die Grünen ziehen dabei eine Verbindung zum Papst.

Beißenden Spott ist Peer Steinbrück inzwischen gewohnt. Letzter Auslöser ist die Aufregung um die Internetseite "Peerblog.de". Beim politischen Aschermittwoch keilt der SPD-Kanzlerkandidat nun ordentlich zurück. In Nebenrollen: "Mutti" Merkel und Jacqueline. Von Christian Rothenberg

• Aschermittwoch politisch und derb Merkel keilt auch gegen FDP

Peer Steinbrück ist den Deutschen vor allem als Finanzfachmann und Krisenmanager bekannt. Das reicht dem Kanzlerkandidaten der SPD offenbar nicht. Er plant mehrere Grundsatzreden zu Themen, mit denen er bislang nicht recht punkten konnte.

• Nach dem Aus von peerblog.de SPD bloggt jetzt selbst für Peer

Der peerblog ist tot, es lebe der peerblog. Nachdem ein inoffizielles Unterstützerprojekt im Netz nicht mehr existiert, schreibt der Kandidat jetzt selbst - oder zumindest seine Mitarbeiter. Ein von den Sozialdemokraten geplanter, bezahlter und abgesegneter Blog soll Steinbrück künftig im Kampf um die Kanzlerschaft begleiten.

• Hackerattacken gaben den Rest "Peerblog" ist am Ende

Der Neustart scheint geglückt. Die SPD gewinnt in Niedersachsen, die Skandale um Rainer Brüderle und Annette Schavan beschäftigen die Nation. Peer Steinbrück scheint rehabilitiert. Doch jetzt gibt es neuen Ärger. Auslöser ist diesmal ein "unabhängiger" Internetblog für den SPD-Kanzlerkandidaten. Von Christian Rothenberg

• Sieg in Niedersachsen gibt SPD Rückenwind Steinbrücks letzte Chance