Rechtspopulismus

Am kommenden Sonntag müssen die Bürger Berlins gleich doppelt an die Wahlurne treten: Neben dem Abgeordnetenhaus werden auch die Bezirksverordneten-Versammlungen gewählt. Das wird Folgen haben. Von Aljoscha Röllecke

• Große Koalition ganz klein Die Metropole Berlin und ihre Kiezpolitiker

Kurz vor Wahlen für Aufsehen zu sorgen, scheint sich bei der AfD zu einem Prinzip zu entwickeln. In einem Interview spricht Parteichefin Frauke Petry von negativen Folgen durch den Flüchtlingszuzug und wirbt nebenbei für das Wort "völkisch".

2013 startete die AfD als von Professoren geführte Anti-Euro-Partei. Heute ist sie laut dem Politologen Funke zu einer "radikalen Agitations- und Bewegungspartei" geworden. Funke stellt nun eine neue Studie über den Aufstieg und die Radikalisierung der Partei vor.

Die AfD ist vor allem deshalb so stark geworden, weil die FDP von der Bildfläche verschwunden ist, sagt der Politologe Timo Lochocki. Das mag zunächst seltsam klingen, ist aber höchst plausibel.

In der Flüchtlingskrise darf es nicht nur um die Flüchtlinge gehen, meint SPD-Chef Sigmar Gabriel - und warnt erneut davor, die Sorgen der Bürger nicht ernst zu nehmen. Nicht seine Sticheleien gegen Merkel seien der Nährboden für Rechtspopulisten, sondern "unhaltbare Wahlversprechen".

Die etablierten Parteien setzen sich mit harter Kritik und Koalitionsabsagen von der AfD ab. Dem eher zurückhaltenden Spitzenkandidaten der Rechtspopulisten, Pazderski, kommen die lauten Attacken gelegen. Von Issio Ehrich

• Antifa knüppelt Rechtsstaat nieder AfD blamiert sich mit gefälschtem Foto

Die AfD kündigt an, dass sie in Mecklenburg-Vorpommern auch Anträgen der NPD zustimmen würde. Vor der Landtagswahl demonstriert die Partei größtmögliche Offenheit nach Rechtsaußen. Die Taktik dürfte aufgehen. Von Christian Rothenberg

Manuela Schwesig will verhindern, dass ihr "MV" weiter nach rechts rutscht. Mit großem Einsatz stemmt sich die SPD-Ministerin gegen die AfD. Dabei geht es auch schon ein bisschen um die Zeit nach Sigmar Gabriel. Von Christian Rothenberg, Heringsdorf

Vor der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern liegt die AfD in Umfragen bei rund 20 Prozent. Die etablierten Parteien sehen den Erfolg der Rechtspopulisten kritisch. Familienministerin Schwesig greift die AfD im Wahlkampf offen an.

Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders zieht mit anti-islamischen Vorhaben in den Wahlkampf. Er will muslimische Gotteshäuser schließen, das öffentliche Tragen von Kopftüchern verbieten - und wird die Parlamentswahl womöglich gewinnen.