Verband der Automobilindustrie

Das Krisenjahr 2020 hatte bereits für einen kräftigen Einbruch in der Autoproduktion gesorgt. Nun verspricht auch dieses Jahr nicht besser zu werden: Laut Angaben des VDA wird rund ein Fünftel weniger Autos von den Bändern rollen. Damit würde die Gesamtproduktion auf den Stand von 1975 zurückfallen.

Der Aufschwung der Autokonjunktur nach dem Corona-Einbruch bleibt bislang aus. Die zurückliegende Branchentreff interessiert nur Autogegner und Klimaaktivisten. Die IAA ist tot. Verbrenner-Aus und Elektro-Hype können die Stimmungsmache gegen Autos nicht stoppen. Von Helmut Becker

Der Verband der Automobilindustrie zieht nach der München-Premiere der IAA ein positives Fazit. Die 400.000 Besucher wertet der Veranstalter als Abstimmung mit den Füßen. Allerdings überschatten die Proteste das Bild. Auch in den Messehallen herrschte zuweilen "tote Hose", heißt es hinter vorgehaltener Hand.

In der Corona-Krise fahren viele Autohersteller ihre Produktion herunter - doch auch nach dem Ende vieler Beschränkungen ist kaum Erholung in Sicht. Grund ist ein massiver Mangel an wichtigen Steuerchips für den Fahrzeugbau. Die Jahresprognose des VDA ist düster.

Der Abschied vom Verbrennermotor wird den deutschen Arbeitsmarkt kräftig durchrütteln, so viel ist sicher. Uneins sind sich Experten in der Frage, ob es am Ende der Transformation zur E-Mobilität mehr oder weniger Jobs geben wird. Eine Studie stellt nun ein Plus in Aussicht - vor allem in einem Teil Deutschlands.

Mikrochips sind in unserem Alltag allgegenwärtig - kein Auto, kein Computer, keine Maschine ohne Elektronik-Bauteile. Seit der Corona-Krise sind diese Teile aber auch extrem knapp, die Nachfrage ist höher als das Angebot - aus vielerlei Gründen. Droht eine Industriekrise?

Noch vor wenigen Monaten warnt der VDA, dass durch die E-Wende Zehntausende Jobs in der Autobranche verloren gingen. Eine Studie stellt das infrage: Die Stellen würden sich zwar verschieben, die Zahl aber insgesamt konstant bleiben. Dafür sei aber auch die Politik gefragt.

Der Automarkt in Deutschland erholt sich nur langsam von den Auswirkungen der Pandemie. Zwar verkaufen die heimischen Hersteller im Mai wieder deutlich mehr Autos als noch 2020 - auf Vorkrisenniveau ist man aber noch nicht. Eine Premiummarke schwächelt zudem besonders.

Der Autoverband ist einem Bericht zufolge knapp bei Kasse und will die Beiträge erhöhen. VW-Chef Diess ist aber strikt dagegen. Er nutzt die Gelegenheit, sich rabiat zu distanzieren. Der VDA sei nicht nützlich, sagt Autoexperte Dudenhöffer ntv.de. "Er versucht die Vergangenheit zu konservieren." Von Diana Dittmer

Im Bereich des autonomen Fahrens steckt sich Deutschland hohe Ziele und will zum weltweiten Vorreiter aufsteigen. Bereits ab dem nächsten Jahr soll die Zukunftstechnologie zumindest teilweise im Straßenverkehr erlaubt sein. Das entsprechende Gesetz nimmt nun eine erste Hürde.