2.700 Kinder betroffen Bewaffnete rauben vier UN-Lastwagen mit Babynahrung in Gaza aus
19.09.2025, 15:52 Uhr
(Foto: dpa)
Im Gazastreifen haben Bewaffnete vier UN-Hilfslastwagen mit Babynahrung ausgeraubt. Israelischen Angaben zufolge soll es sich um Hamas-Mitglieder handeln. Sie hätten die Transporter direkt von einem Gelände des UN-Kinderhilfswerks Unicef gekapert, teilte die für Palästinenserangelegenheiten zuständige israelische Behörde Cogat mit.
Unicef bestätigte den Vorfall, sprach aber lediglich von "bewaffneten Personen", ohne deren Identität näher zu beschreiben. Diese hätten die Fahrer mit vorgehaltener Waffe sowie die Nahrung in ihre Gewalt gebracht. Die Hilfsgüter hätten sie "umgeleitet", die Fahrer schließlich freigelassen und die Lastwagen herausgegeben.
Mindestens 2.700 schwer und akut unterernährte Kinder seien wegen "des Diebstahls" um lebensrettende Hilfsgüter gebracht worden, sagte Unicef weiter. Die Organisation forderte alle Seiten auf, "die humanitäre Hilfe zu respektieren und zu schützen". Den Angaben nach ereignete sich der Vorfall bereits am Donnerstag in der Stadt Gaza.
Schuldzuweisungen bei Plünderungen
Laut Cogat sollte die Babynahrung kostenlos verteilt werden. "Einmal mehr beweist die Hamas, dass sie kein Interesse am Wohl der Bevölkerung hat", hieß es in einer Mitteilung. Israel wirft der Hamas immer wieder vor, Hilfsgüter unter ihre Kontrolle zu bringen, die Islamistenorganisation weist dies zurück. Auch die UN sagen, Israel habe keine Beweise dafür vorgelegt. Einwohner des Gazastreifens bestätigen jedoch, auch die Hamas sei an Plünderungen beteiligt gewesen.
Quelle: ntv.de, dpa