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Importzölle von 100 Prozent China kritisiert die von Kanada angekündigten Einfuhrzölle auf E-Autos als "typischen Handelsprotektionismus"

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(Foto: picture alliance/dpa/HPIC)

China hat die von Kanada angekündigten Einfuhrzölle auf Elektrofahrzeuge als Protektionismus kritisiert. Kanada ergreife einseitige Zollmaßnahmen und folge blindlings einzelnen Ländern, erklärte das chinesische Handelsministerium am Dienstag. "Das ist typischer Handelsprotektionismus", urteilte es. Die Zölle störten die Stabilität der globalen Industrie- und Lieferketten, beeinträchtigten die wirtschaftlichen und Handelsbeziehungen zwischen China und Kanada schwer und schädigten die Interessen der Unternehmen in beiden Ländern.

Die kanadische Regierung hatte am Montag Importzölle von 100 Prozent auf chinesische Elektroautos und Zölle von 25 Prozent auf Stahl und Aluminium aus der Volksrepublik angekündigt. Premierminister Justin Trudeau warf China vor, sich auf dem globalen Markt einen unfairen Vorteil zu verschaffen. Vizepremierministerin Chrystia Freeland sagte, Kanada wolle nicht zur Halde für chinesische Überangebote werden. Zuvor hatte der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, Kanada ermutigt, ebenso wie sein Land Importzölle für chinesische Elektrofahrzeuge zu verhängen.

Das chinesische Handelsministerium warf Kanada vor, gegen die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) zu verstoßen, was China entschieden ablehne. Das Außenministerium forderte Kanada auf, "wirtschaftliche und Handelsfragen nicht zu politisieren". "Die aufstrebende Elektrofahrzeugindustrie Chinas ist das Ergebnis kontinuierlicher technologischer Innovation, einer gut etablierten Industrie- und Lieferkette und eines vollständigen Marktwettbewerbs", sagte Ministeriumssprecher Lin Jian.

Chinesische Firmen können Autos mit Elektroantrieb für umgerechnet gerade einmal 10 700 Euro anbieten. US-Präsident Joe Biden hat dies auf chinesische Regierungssubventionen zurückgeführt, die es den Herstellern erlaubten, ihre Produkte ohne Gewinn zu verkaufen, was ihnen einen unfairen Vorteil im globalen Handel verschaffe. Chinesische Vertreter argumentieren, die hohe Produktion halte die Preise niedrig und unterstütze den Übergang zu einer umweltfreundlichen Wirtschaft.

Quelle: ntv.de, dpa

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