Kurznachrichten

Seilbahnunglück mit 14 Toten Festgenommenen drohen hohe Haftstrafen

Den drei nach dem Seilbahnunglück in Norditalien festgenommenen Männern drohen nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft von Verbania im Falle einer nachgewiesenen Schuld "allerhöchste" Strafen.

Es bestehe auch Fluchtgefahr, heißt es in dem Haftbefehl gegen die drei, aus dem italienische Medien am Donnerstag zitierten. Ein "gedankenloses Verhalten" habe zum Tod von 14 Menschen und zu schwersten Verletzungen eines Fünfjährigen geführt, hieß es weiter. Der Chef der Seilbahngesellschaft und zwei weitere leitende Mitarbeiter waren in der Nacht zum Mittwoch festgenommen worden.

Die Seilbahn war am Pfingstsonntag auf dem Weg von Stresa am Lago Maggiore hinauf zum Monte Mottarone verunglückt. Nach bisherigem Ermittlungsstand riss kurz vor der Ankunft an der gut 1300 Meter über dem Meer gelegenen Bergstation aus bisher unbekannter Ursache das Zugseil. In dem Fall hätte ein Notbremse greifen müssen, was nicht geschah. Die Gondel raste mit hoher Geschwindigkeit in die Tiefe, überschlug sich und zerschellte schließlich.

Nun besteht der Verdacht, dass die Notbremse mit einer als "forchetta" (Gabel) bekannten Vorrichtung außer Kraft gesetzt worden war, weil es zuvor Unregelmäßigkeiten im Lauf der Bahn gegeben habe. Ein Motiv für die Manipulation könnte laut Medien gewesen sein, dass die Betreiber nach der langen Corona-Zwangspause die Seilbahn um jeden Preis am Laufen halten wollten.

Quelle: ntv.de, dpa

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