Bürgerkrieg im Sudan Flughafen von Khartum einen Tag vor Wiedereröffnung von Drohne angegriffen
21.10.2025, 09:40 Uhr
Gewehre liegen in Yambio auf dem Boden - der Bürgerkrieg im Südan wurde 2018 offiziell beendet.
(Foto: Sam Mednick/AP/dpa)
Im Bürgerkriegsland Sudan hat es in der Umgebung des internationalen Flughafens der Hauptstadt Khartum einen Tag vor dessen Wiedereröffnung einen Drohnenangriff gegeben. Augenzeugen berichteten der Nachrichtenagentur AFP, sie hätten Drohnen über dem Zentrum und dem Süden Khartums gehört. Zudem seien zwischen 4.00 und 6.00 Uhr morgens mehrere Explosionen im Bereich des Flughafens zu hören gewesen.
Der Betrieb am internationalen Flughafen in Khartum ist seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs zwischen der Militärregierung und der RSF-Miliz im Sudan im April 2023 eingestellt. Die zivile Luftfahrtbehörde des nordostafrikanischen Landes hatte noch am Montag die Wiedereröffnung des Airports für Mittwoch bestätigt. Zunächst sollten die Inlandsflüge wieder aufgenommen werden.
Einem Augenzeugen zufolge gab es in der Nacht zum Dienstag zudem einen Drohnenangriff in Omdurman bei Khartum, wo sich wichtige Armeestandorte befinden. In der vergangenen Woche hatte es an zwei Tagen in Folge Drohnenangriffe auf zwei Militärstützpunkte in Khartum gegeben. Diese wurden einem Militärvertreter zufolge jedoch abgefangen. Über Schäden nach den erneuten Angriffen wurde zunächst nichts bekannt.
Die sudanesische Armee von Militärherrscher Fattah al-Burhan hatte im März erklärt, Khartum zurückerobert zu haben. Seitdem hat sich die Lage in der Hauptstadt beruhigt, mehr als 800.000 Menschen konnten nach Khartum zurückkehren. Die Regierung leitete den Wiederaufbau ein, große Teile Khartums sind jedoch weiterhin zerstört. Der RSF wird vorgeworfen, militärische und zivile Ziele weiter aus der Ferne anzugreifen.
Am heftigsten umkämpft ist derzeit die Stadt Al-Faschir in Darfur, die letzte große Stadt in der westlichen Region, die noch nicht von der Miliz kontrolliert wird. Die RSF kontrolliert zudem weite Teile des Süden des Landes, während die Armee vor allem im Norden, Zentrum und Osten des Sudan Gebiete hält. Im Sudan herrscht nach Einschätzung der UNO die schwerste humanitäre Krise der Welt. Bei dem seit April 2023 andauernden Bürgerkrieg wurden nach UN-Angaben zehntausende Menschen getötet und rund zwölf Millionen Menschen vertrieben. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.
Quelle: ntv.de, AFP