Schäuble In Deutschland kein Risiko für Immobilienblase
05.06.2013, 16:24 UhrNach Ansicht von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) besteht in Deutschland keine Gefahr, dass sich auf dem Immobilienmarkt angesichts deutlicher Preissprünge für Häuser und Wohnungen eine Preisblase wie einst in den USA oder Spanien aufbläht.
"Es gibt im gesamtdeutschen Markt keine Immobilienblase", sagte Schäuble auf dem "Tag der Immobilienwirtschaft". Für die gestiegenen Preise sei die erhöhte Nachfrage als Folge der steigenden Zahl der Haushalte verantwortlich. Die Unsicherheit an den Finanzmärkten und das niedrige Zinsniveau hätten zudem die Attraktivität einer Immobilienanlage gesteigert.
"Die Bundesregierung würde rasch reagieren, wenn sich Anzeichen einer Überhitzung zeigen würden", sagte Schäuble. Auch Forschungsinstitute wie das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sehen derzeit keine Gefahr für einen Absturz der Immobilienpreise. Für die Verteuerung der Immobilien sind demnach die gute Lohn- und Beschäftigungsentwicklung, die Zuwanderung und der Zuzug in die Städte verantwortlich.
Seit 2010 ist der Preis einer Eigentumswohnung laut einer IW-Studie um 8,3 Prozent gestiegen. Deutlich höhere Preissprünge gab es in den Metropolen München, Hamburg, Berlin und Frankfurt.
Auf die Debatte über eine Deckelung der Mieten bei Wiedervermietung ging Schäuble nicht ein. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte vorige Woche entsprechende Forderungen von SPD und Grünen aufgegriffen und auch für das CDU-Programm zur Bundestagswahl eine Mietpreisbremse angekündigt. "Das hat uns natürlich auch enttäuscht", sagte der Veranstalter und Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), Andreas Mattner, bei Schäubles Begrüßung. Die Wohnungswirtschaft lehnt eine Deckelung bei Neuvermietungen als Investitionshemmnis ab.
Quelle: ntv.de, rts