Kurznachrichten

Nach Huldigung eines Mafia-Bosses Kalabrischer Bischof verbietet Prozessionen

Nach der skandalträchtigen Huldigung eines verurteilten Mafiosi während einer Marien-Prozession hat ein Bischof im süditalienischen Kalabrien seiner Diözese weitere Paraden vorerst untersagt.

"Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, eine Einladung zum Nachdenken und zur Ruhe, die wir dringend brauchen", erklärte der Bischof von Oppido-Palmi, Francesco Milito. Im streng katholischen Süditalien sind Marien-Prozessionen eine besonders in den Sommermonaten beliebte Tradition.

Kalabrien ist Heimat der 'Ndrangheta, einer der mächtigsten Mafia-Organisationen Italiens. In der dortigen Kleinstadt Oppido Mamertina hatten Teilnehmer einer Marien-Prozession am 2. Juli der lokalen Mafia-Größe Giuseppe Mazzagatti gehuldigt. Sie stoppten die Prozession vor dem Haus des 82-Jährigen, während sich die Marienstatue nach vorne neigte. Der unter anderem wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilte Mafiosi verbüßt seine Strafe aus gesundheitlichen Gründen im Hausarrest.

Bischof Milito erklärte weiter, das vorläufige Prozessionsverbot sei ein "Akt der Liebe für unsere Kirche". Papst Franziskus hatte erst im Juni Kalabrien besucht und alle Mafia-Mitglieder wegen ihrer "Verehrung des Bösen" exkommuniziert. Der Vorfall in Oppido Mamertina gilt deshalb als Affront gegenüber dem Papst.

Quelle: ntv.de, AFP

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