Behörden-Bericht Keine Hinweise auf Strommarkt-Manipulation während "Dunkelflauten" 2024
21.10.2025, 11:51 Uhr
Analyse: Große Unterschiede bei den Stromkosten. (Symbolbild)
Das Bundeskartellamt und die Bundesnetzagentur haben bei einer Untersuchung der ungewöhnlich hohen Strompreise Ende 2024 keine illegalen Praktiken der großen Versorger entdeckt. "Unsere Ermittlungen haben keine Hinweise auf eine missbräuchliche Zurückhaltung von Erzeugungskapazitäten durch eines der fünf größten Stromerzeugungsunternehmen während der beiden Dunkelflauten Ende 2024 ergeben", erklärte Kartellamtschef Andreas Mundt.
Die damals sehr hohen Preise seien also nicht das Ergebnis kartellrechtswidrigen Verhaltens. Die Preise im Stromgroßhandel waren im November und Dezember 2024 zeitweise auf über 900 Euro je Megawattstunde gestiegen. Im Jahresdurchschnitt hatte der Preis dagegen bei rund 79 Euro gelegen. Das hatte die Behörden auf den Plan gerufen.
"Anhaltspunkte für Marktmanipulation haben wir bislang nicht festgestellt", sagte auch der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. Den Behörden zufolge entstanden die hohen Preise vielmehr durch die Marktlage. In einer Dunkelflaute müssen mangels Wind und Sonneneinstrahlung teurere steuerbare Kraftwerke den Großteil des Stroms erzeugen.
Die Ermittlungen bei den fünf größten Erzeugern EnBW, LEAG, RWE, Uniper und Vattenfall hätten gezeigt, dass die verfügbaren Kraftwerke weitestgehend eingesetzt worden seien. "Für zukünftige Dunkelflauten sehen wir weiterhin einen dringenden Bedarf an neuen steuerbaren Kapazitäten und einer viel stärkeren Flexibilisierung von Angebot und Nachfrage", sagte Müller. Die Versorgungssicherheit sei während der Preisspitzen jedoch jederzeit durch Reserven gewährleistet gewesen.
Quelle: ntv.de, rts