"Kurs ist fahrlässig" Lauterbach kritisiert saarländische Öffnungspläne - erneut Ausgangsperren gefordert
25.03.2021, 11:02 UhrSPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat mit Blick auf gefährliche Virusmutationen die Entscheidung des Saarlands kritisiert, nach Ostern den Lockdown für ein Modellprojekt zu öffnen.
"Der Kurs des Saarlandes ist fahrlässig. Die Modellregion im Saarland ist ein Experiment, das zu einer schnellen Verbreitung gefährlicherer Mutationen in Deutschland führen kann", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post". "Das Saarland hat von anderen Bundesländern mehr Impfstoff gegen Mutanten bekommen und geht jetzt ins Risiko. Das macht keinen Sinn", so der SPD-Politiker.
Lauterbach fordert weiterhin zeitlich befristete Ausgangssperren in Gebieten mit hohen Inzidenzwerten. "Bund und Länder sollten jetzt dringend Ausgangssperren von 20.00 Uhr bis 06.00 Uhr in Regionen verhängen, wo die Inzidenzwerte über 100 liegen. Auch an Ostern", sagt Lauterbach der "Rheinischen Post". Ausnahmen solle es in der Nacht lediglich für Menschen geben, die aus beruflichen Gründen ihre Wohnung verlassen müssen. "Wir wissen von Bewegungsdaten, dass die Menschen sich abends noch zu oft besuchen. Das treibt die Pandemie. Ein solches auf zwei Wochen befristetes Ausgangsverbot hat in England, Irland und Portugal das Wachstum der B117-Variante gestoppt", ergänzt er.
Quelle: ntv.de, rts