Zuwachs bei Innovationen Mehr Patente in Deutschland von Menschen mit ausländischen Wurzeln angemeldet
13.10.2025, 12:02 Uhr
(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)
Immer mehr Patente in Deutschland stammen laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) von Menschen mit ausländischen Wurzeln. Im Jahr 2022 ging etwa jede siebte Patentanmeldung hierzulande auf ihr Konto, wie das IW am Montag mitteilte. Im Jahr 2000 war es erst jede zwanzigste gewesen. Für die deutsche Wirtschaft werde Zugewanderte also "immer wichtiger", erklärte das Institut.
Für die Untersuchung ordnete das IW die Vornamen sämtlicher Erfinderinnen und Erfinder seit 2000 einem von 24 Sprachräumen zu. So lasse sich "mit hoher Wahrscheinlichkeit die Herkunftsregion der betreffenden Person bestimmen".
Erfinderinnen und Erfinder aus Ost- und Südeuropa leisten demnach mit einem Anteil von jeweils knapp drei Prozent den größten Beitrag zum Patentgeschehen hierzulande. Auf Platz drei folgt der arabische Raum inklusive der Türkei mit rund zwei Prozent. Sein Anteil hat sich seit dem Jahr 2000 vervierfacht. Besonders stark ist das Wachstum unter den Menschen mit indischer Herkunft: Seit der Jahrtausendwende haben sich ihre Patentanmeldungen verzwölffacht, auf inzwischen 1,2 Prozent.
Der Anteil von Erfinderinnen ist unter den Zugewanderten mit knapp neun Prozent fast doppelt so hoch wie unter den Deutschen. Ein Grund ist laut IW, dass sich in vielen Herkunftsländern Frauen häufiger für ein MINT-Studium entscheiden, aus dem besonders viele Patente hervorgehen. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Das IW betonte, Deutschland sei wie andere Industrieländer auch auf die Zuwanderung gut ausgebildeter Menschen angewiesen. "Um im Wettbewerb um die klügsten Köpfe mithalten zu können, sind schnelle und unbürokratische Verfahren zur Einreise und Anerkennung von Qualifikationen notwendig", erklärte IW-Forscherin Alexandra Köbler. Ein weltoffenes Klima sei ebenfalls entscheidend, Expertinnen und Experten mit ihrem Know-how zu gewinnen und attraktiv für Talente im Ausland zu bleiben, betonte sie.
Quelle: ntv.de, AFP