Religiös motivierte Gewalt Mindestens zehn Tote bei Straßenschlachten in Birma
21.03.2013, 09:56 UhrAugenzeugenberichten zufolge sind in Birma zehn Menschen bei religiös motivierten Straßenschlachten ums Leben gekommen.
Wie ein Lokalpolitiker der Nationalen Liga für Demokratie aus der zentralen Stadt Meiktila der Nachrichtenagentur AFP sagte, habe er mehrere Leichen nach den den gewaltsamen Zusammenstößen vom Donnerstagmorgen gesehen. Ein Bewohner sprach ebenfalls von mehr als zehn Leichen. Es handelte sich offenbar um religiös motivierte Gewalt.
Die Kämpfe waren offenbar nach einem Streit zwischen einem muslimischen Verkäufer und seinen Kunden ausgebrochen, der zu einer Prügelei führte. Etwa 200 Menschen beteiligten sich an den Straßenschlachten. Zunächst war von zwei Toten die Rede gewesen. Laut einer Mitteilung auf der Facebook-Seite der birmanischen Polizei starben ein buddhistischer Mönch und ein 26-jähriger Mann, nachdem sie mit Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert worden waren. Auch drei Moscheen wurden den Angaben zufolge zerstört.
Die Behörden verhängten daraufhin eine nächtliche Ausgangssperre, die von 20.00 Uhr abends bis 5.00 Uhr morgens gelten sollte. Die Maßnahme sei ergriffen worden, «weil die Situation sich verschlimmert» habe, sagte ein Polizeibeamter. Vergangenes Jahr waren im Westen Birmas bei Auseinandersetzungen zwischen der buddhistischen Volksgruppe der Rakhine und der muslimischen Minderheit der Rohingya mindestens 180 Menschen getötet und mehr als 115.000 Menschen vertrieben worden. Birmas Bevölkerung ist zu fast 90 Prozent buddhistisch, gut vier Prozent sind Muslime.
Quelle: ntv.de, AFP