Dank starker Nachfrage Österreich zieht 70-jährige Staatsanleihen in Betracht
08.01.2013, 14:21 UhrAufgrund der starken Nachfrage nach österreichischen Staatsanleihen zieht das Land ultralange Staatspapiere mit einer Laufzeit von bis zu 70 Jahren in Betracht. Wie Österreichs oberste Schuldenchefin Martha Oberndorfer am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters sagte, habe die Schuldenagentur OeBFA derzeit noch keine konkreten Pläne dafür.
"Wir werden uns diese Möglichkeiten im Lauf des Jahres genauer anschauen und wenn alle Nachfrage- und Angebotsfaktoren stimmen, dann werden wir das in Betracht ziehen." Mit den bereits bestehenden 50-jährigen Anleihen hat das Land bislang gute Erfahrungen gemacht. Auch am Dienstag war eine Auktion, bei der ein Bond mit Laufzeit bis 2062 um 500 Millionen Euro aufgestockt wurde, mehr als zweifach überzeichnet.
Oberndorfer führte das auch auf das sinkende Angebot an AAA-Anleihen zurück. Zum einen seien die Kassen der AAA-Staaten bereits gut gefüllt und diese Länder würden daher weniger Anleihen begeben. Zum anderen würden in den kommenden Jahren viele AAA-Anleihen auslaufen und nicht ersetzt. "Das sind hunderte Milliarden innerhalb der nächsten zwei, drei Jahre die ein sehr starker Nachfragefaktor sind was auch Österreich zugute kommt", sagte Oberndorfer zu Reuters.
Am Dienstag sind die Zinsen für die österreichische Anleihe mit einer Laufzeit bis 2022 zum ersten Mal seit knapp einem Jahr wieder gestiegen. Bei der Auktion, bei der der Bond um 500 Millionen Euro aufgestockt wurde, lagen sie durchschnittlich bei 1,838 Prozent nach 1,7 Prozent im vergangenen Dezember.
Quelle: ntv.de, rts