"Es ist zehn nach zwölf" Spahn und Wieler zeichnen dramatisches Bild der Corona-Lage
19.11.2021, 10:42 Uhr
(Foto: dpa)
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Präsident Lothar Wieler haben ein dramatisches Bild der Corona-Lage gezeichnet. "Die Dynamik ist ungebrochen", sagte Spahn am Freitag in Berlin.
Die Lage sei ernster als vorige Woche. "Es ist zehn nach wwölf." Er verwies wie Wieler auf die angespannte Lage in den Krankenhäusern. "Wir sind in einer nationalen Notlage, die auch eine gemeinsame Kraftanstrengung braucht", sagte Spahn. Wieler verwies darauf, dass in mehr als einem Viertel der Landkreise die Sieben-Tage-Inzidenz über 500 liege, viele Krankenhäuser seien am Anschlag. "Wir müssen jetzt das Ruder herumreißen. Wir dürfen wirklich keine Zeit verlieren", sagte Wieler.
Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) betonte die Wichtigkeit von Impfungen. "Die Impfungen wirken sehr, sehr gut", sagte Wieler. "Wir müssen jetzt die Impflücken schließen." Die von der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossene flächendeckende 2G-Regel hält Wieler in der derzeitigen Pandemielage für nicht mehr ausreichend. Die 2G-Regel sei sinnvoll, "in der aktuellen Situation reicht das nicht mehr", sagte Wieler. Er bekräftigte seine Forderung, Großveranstaltungen abzusagen, Hotspots wie schlecht belüftete Clubs und Bars zu schließen und private Kontakte zu reduzieren.
Spahn verwies auf Fortschritte beim Impfen. In der kommenden Woche würden mehr als sechs Millionen Dosen ausgeliefert, nach zuvor um die vier Millionen, sagte Spahn. Mittlerweile seien wieder mehr als 45.000 Arztpraxen an Impfungen beteiligt, im Sommer seien es 20.000 gewesen und in der Hochphase 75.000. Die Tendenz gehe also "klar in die richtige Richtung", sagte der CDU-Politiker.
Quelle: ntv.de, rts