Folgen wachsender Auflagen Studie: Deutsche Firmen stellen 325.000 zusätzliche Mitarbeiter wegen Bürokratie ein
20.10.2025, 12:20 Uhr
(Foto: picture alliance / Ulrich Baumgarten)
Deutsche Unternehmen haben einer Studie zufolge in den vergangenen drei Jahren rund 325.000 zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt, um zunehmende Bürokratie zu bewältigen.
Wie aus einer am Montag veröffentlichten Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht, bewerten 14 Prozent der Betriebe ihre bürokratische Belastung im laufenden Jahr als sehr hoch - 2022 waren dies nur vier Prozent. Jeder zehnte Betrieb gab an, seit 2022 mehr Personal für gesetzliche Vorgaben und Dokumentationspflichten eingestellt zu haben.
Besonders betroffen sind der Studie zufolge größere Firmen. Je 30 Prozent der Großbetriebe mit mindestens 250 Beschäftigten und der mittelgroßen Betriebe mit 50 bis 249 Beschäftigten rekrutierten demnach zusätzliches Personal für Verwaltungsaufgaben. Bei den Betrieben mit zehn bis 49 Beschäftigten waren es 16 Prozent, bei Kleinstbetrieben mit weniger als zehn Mitarbeitern sieben Prozent. Mit Blick auf die Branchen berichtete im Bereich Energieversorgung jeder fünfte Betrieb von einem personalbedingten Aufbau wegen der Bürokratie, gefolgt von der Öffentlichen Verwaltung mit 19 Prozent.
"Der Beschäftigungszuwachs zur Bewältigung der gestiegenen Bürokratie umfasst nur einen Teil der zusätzlichen Kosten, die von den Unternehmen getragen werden müssen", erklärte IAB-Forscher André Diegmann. Insgesamt beklagen 80 Prozent der Betriebe höhere Kosten als Folge der gestiegenen Bürokratie. Dies führt der Umfrage zufolge bei 55 Prozent der Betriebe zu einem Produktivitätsverlust. Weitere 19 Prozent gaben Wettbewerbsnachteile an, 16 Prozent sehen in den Aufwendungen eine Hürde für Innovationen.
Quelle: ntv.de, rts