In diplomatischer Mission Taliban-Außenminister Amir Chan Muttaki zu Besuch in Indien
09.10.2025, 13:10 Uhr
(Foto: picture alliance / AP Photo)
Afghanistans Taliban-Regierung strebt engere Beziehungen zu Indien an. Außenminister Amir Chan Muttaki traf dazu am Donnerstag in Neu-Delhi ein. Es ist der erste Besuch eines führenden Vertreters der radikal-islamischen Gruppe seit deren Rückkehr an die Macht in Afghanistan vor vier Jahren.
Während seines sechstägigen Besuchs soll Muttaki seinen indischen Amtskollegen Subrahmanyam Jaishankar und andere Regierungsvertreter treffen, um politische, wirtschaftliche und Handelsthemen zu erörtern. Ein Sprecher des indischen Außenministeriums erklärte, man freue sich auf Gespräche über bilaterale Beziehungen und regionale Themen.
Die Reise unterstreicht die Bemühungen der Taliban, die Beziehungen zu regionalen Mächten auszubauen, um letztlich eine diplomatische Anerkennung zu erreichen. Russland ist bislang das einzige Land, das die Taliban-Regierung anerkannt hat. Die Vereinten Nationen haben gegen Mitglieder der Taliban-Regierung, darunter Muttaki, Sanktionen verhängt. Diese umfassen ein Reiseverbot und das Einfrieren von Vermögenswerten. Für die Reise nach Indien erhielt Muttaki eine vorübergehende Ausnahmegenehmigung.
Indien und Afghanistan sind historisch einander freundschaftlich verbunden. Doch auch die Regierung in Neu-Delhi erkennt die Taliban-Regierung nicht an und schloss ihre Botschaft in Kabul nach dem Abzug der US-Truppen aus dem Land 2021 und der Machtübernahme der Islamisten. Ein Jahr später eröffnete sie eine kleine Vertretung, um Handel, medizinische Unterstützung und humanitäre Hilfe zu ermöglichen.
Quelle: ntv.de, rts