US-Rinderzüchter erbost Trump will hohe Fleischpreise mit Billig-Importen bekämpfen
23.10.2025, 18:48 Uhr
(Foto: imago images/Countrypixel)
US-Präsident Donald Trump möchte die Rindfleischpreise in seiner Heimat drücken und sich gleichzeitig US-Rinderzüchter gewogen halten. Um die Preise für die amerikanischen Verbraucher zu senken, soll aus Argentinien mehr Fleisch importiert werden. Die zollbegünstigte Einfuhrmenge werde auf 80.000 Tonnen vervierfacht, kündigte ein Vertreter des Weißen Hauses am Donnerstag an. Die US-Rindfleischpreise haben wegen eines knappen Angebots und einer starken Nachfrage Rekordhöhen erreicht.
Der Plan verärgert jedoch die Viehzüchter, die Trump bei seinen Wahlkämpfen mehrheitlich unterstützt hatten. Sie erklärten, die Regierung solle die heimischen Erzeuger unterstützen. Die Importe bedrohten ihre Existenzgrundlage. "Ein Abkommen dieser Größenordnung mit Argentinien würde die eigentliche Grundlage unserer Viehwirtschaft untergraben", sagte Justin Tupper, Präsident des Verbandes der US-Viehzüchter (United States Cattlemen's Association).
Trump will offenbar diesen Teil seiner Wähler nicht verlieren. Die Sprecherin der US-Regierung, Anna Kelly, sagte, der Präsident habe auch versprochen, den Viehhaltern zu helfen. Trump wolle neue Unterstützungen für sie einführen. Landwirtschaftsministerin Brooke Rollins sagte, die Regierung arbeite daran, sowohl die Verbraucher als auch die Viehzüchter zu unterstützen. "Es gibt Frustration auf beiden Seiten", sagte sie dem Sender Fox Business. "Ich war gestern beim Präsidenten, und er ist sehr, sehr frustriert wegen allem, was er getan hat, um die Steuern und die Kosten zu senken." Hintergrund der teuren Steaks ist ein heimisches Rinderangebot, das auf den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten gefallen ist. Eine Dürre hat Weideland vernichtet und die Futterkosten in die Höhe getrieben. Viehzüchter waren gezwungen, ihre Herden zu verkleinern.
In Argentinien wurden Trumps Entscheidungen begrüßt. "Das sind gute Nachrichten für die Branche", sagte Miguel Schiariti, Präsident der argentinischen Fleischindustriekammer CICCRA, der Nachrichtenagentur Reuters. US-Analysten bezweifeln jedoch, dass die Maßnahme die Preise für die Verbraucher in den USA deutlich senken wird. Das aus Argentinien importierte magere Rindfleisch werde oft mit heimischem Fleisch gemischt, um Hackfleisch herzustellen. Dies helfe zwar Restaurantbetreibern und Lebensmittelunternehmen, ihre Margen zu verbessern, führe aber nicht zwangsläufig zu niedrigeren Preisen für die Verbraucher.
Quelle: ntv.de, RTS