Unwürdige Arbeitsbedingungen UN wirft Russland Versklavung von Frauen aus Usbekistan und Kasachstan vor
28.07.2025, 18:25 Uhr
Ein russisches Flugzeug ist abgestürzt. (Symbolbild)
(Foto: Annette Riedl/dpa)
Von den Vereinten Nationen beauftragte Experten haben Russland die "Versklavung" von Frauen insbesondere aus Usbekistan und Kasachstan vorgeworfen. Dutzende Frauen würden durch falsche Versprechen nach Russland gelockt, wo ihnen ihre Papiere abgenommen würden und sie unter unwürdigen Bedingungen bis zu 20 Stunden am Tag arbeiten müssten. "Die Opfer berichten über Folter, sexuelle Gewalt, erzwungene Abtreibungen und Kindesentführungen", heißt es einer am Montag in Genf veröffentlichten Erklärung von vier UN-Sonderberichterstattern.
Die unabhängigen Experten, die vom UN-Menschenrechtsrat beauftragt wurden und nicht für die UNO sprechen, werfen Russland weiter vor, seit Jahrzehnten ein System der "extremen Ausbeutung und Gewalt" aufrechtzuerhalten. Trotz Dutzender Beschwerden von Opfern und Hilfsorganisationen seit den 90er Jahren habe die russische Justiz nicht effizient ermittelt. Die Behörden hätten sich teilweise geweigert, Beschwerden zu registrieren, oder Verfahren eingestellt, obwohl es einschlägige Beweise gegeben habe.
Die Berichte der Opfer ließen erkennen, dass es sich um "Menschenhandel und moderne Formen von Sklaverei" halte. Da die Täter nicht verfolgt würden, herrsche eine "inakzeptable Straflosigkeit". Russland habe bislang keinen rechtlichen Rahmen geschaffen, um diese Art von Menschenhandel mit Migrantinnen zu verhindern. "Wir fordern die russischen Behörden auf, umgehend etwas dagegen zu unternehmen", heißt es in der Erklärung. Russland müsse die Vorwürfe untersuchen und dabei mit Usbekistan und Kasachstan zusammenarbeiten.
Quelle: ntv.de, afp