Nach Angaben des BKA Zahl der Geldautomatensprengungen in Deutschland im vergangenen Jahr wieder zurückgegangen
29.08.2024, 10:54 Uhr
Die Polizei ermittelt noch, was die Täter erbeutet haben. (Symbolbild)
(Foto: Sebastian Gollnow/dpa)
Die Zahl der Geldautomatensprengungen in Deutschland ist im vergangenen Jahr wieder zurückgegangen. Sie sank nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) von Donnerstag im Vergleich zum Vorjahr um 7,1 Prozent auf 461.
2022 hatte sie mit 496 versuchten und vollendeten Sprengungen noch einen Rekordstand erreicht. Behörden und Banken gehen seit einiger Zeit verstärkt gegen das Problem vor, das nicht zuletzt wegen der Gefährdung von Anwohnern mit Sorge betrachtet wird.
Wie das BKA in Wiesbaden weiter erklärte, fiel die von Tätern erbeutete Bargeldsumme im vergangenen Jahr ebenfalls geringer aus. Sie sank demnach im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent auf 28,4 Millionen Euro. Die Summe bleibe aber "auf einem vergleichbar hohen Niveau", teilte die Behörde mit. Grund sei der "hohe Anteil von Fällen", in denen Täter nach erfolgreicher Sprengung an Bargeld gelangten. Dies sei bei insgesamt 276 Taten gelungen.
Bei fast 90 Prozent aller Sprengungen kamen dem Bundeslagebild Angriffe auf Geldautomaten zufolge feste Explosivstoffe mit hoher Detonationsenergie zum Einsatz, was ein neuer Anstieg war. Diese Vorgehensweise verursache "erhebliche Schäden" und setzte Einsatzkräfte und Unbeteiligte "einer großen Gefahr" aus, erklärte das BKA. Auch die Gewaltbereitschaft der Verdächtigen bleibe hoch. Im vergangenen Jahr hätten sich erstmals tödliche Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit "riskantem Fluchtverhalten" ereignet.
Angesichts der Zunahme von Geldautomatensprengungen hatten Polizei und Politik ihren Kampf gegen das Phänomen zuletzt verstärkt. Sie erhöhten dabei unter anderem auch den Druck auf Banken, damit diese ihre Geldautomaten technisch besser sichern. Eine Möglichkeit sind Systeme, die Geldscheine im Fall von Sprengungen automatisch einfärben und für die Täter so unbrauchbar machen.
Quelle: ntv.de, AFP