Wegen gestiegener Kosten Zulieferer Autoliv streicht 8000 Stellen und schließt mehrere Standorte in Europa
08.06.2023, 11:39 Uhr
(Foto: picture-alliance / maxppp)
Radikalkur beim schwedischen Zulieferer Autoliv: Der weltgrößte Hersteller von Sicherheitsgurten und Airbags streicht wegen gestiegener Kosten 8000 Stellen und schließt mehrere Standorte in Europa. Circa 6000 Arbeitsplätze fallen in der Produktion weg, bis zu 2000 Stellen sollen in indirekten Bereichen gestrichen werden, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Stellenabbau entspricht etwa elf Prozent der Belegschaft und soll bis 2025 umgesetzt werden. "Wir wollen unsere Arbeitsweise in allen Bereichen vereinfachen und konsolidieren", sagte Vorstandschef Mikael Bratt.
Die massiven Einschnitte bei Autoliv folgen einem Trend in der Autoindustrie, in dem eine ganze Reihe von Unternehmen mit den Folgen der hohen Inflation und der schwächelnden Konjunktur kämpfen. Vergangenen Monat erst hatte der schwedische Autobauer Volvo Cars angekündigt, 1300 Jobs zu streichen. Bei dem von Volvo und dem chinesischen Geely-Konzern geführten Elektroautohersteller Polestar soll jede zehnte Stelle wegfallen.
Autoliv hatte zu Jahresanfang erklärt, der Kostendruck sei so groß wie seit Jahrzehnten nicht und man versuche, einen Ausweg zu finden. Dazu verhandelt das Unternehmen mit seinen Kunden, um die gestiegenen Kosten weiterzugeben. Autoliv zählt zahlreiche große Autobauer zu seinen Abnehmern.
Quelle: ntv.de, rts