Wirtschaft

Noch weit von Zielen entfernt 24 Offshore-Windkraftanlagen ans Netz gebracht

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Bis 2030 sollen auf See Windkraftanlagen mit 22 Gigawatt Leistung gebaut werden.

Bis 2030 sollen auf See Windkraftanlagen mit 22 Gigawatt Leistung gebaut werden.

(Foto: picture alliance/dpa)

Offshore-Windparks werden eine zentrale Rolle für die klimaneutrale Zukunft Deutschlands spielen. Der Ausbau nimmt auch langsam Fahrt auf. Im ersten Halbjahr sind 22 neue Offshore-Anlagen ans Netz gegangen. Sie erzeugen etwa ein Sechstel so viel Strom wie das Kernkraftwerk Isar 2 im Jahr 2022.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sind 24 neue Windenergieanlagen auf See ans Netz gegangen. Das geht aus Zahlen des Beratungsunternehmens Deutsche WindGuard hervor, die von den Branchenverbänden der deutschen Offshore-Windindustrie sowie der Stiftung Offshore-Windenergie veröffentlicht wurden.

Die neuen Anlagen haben eine Gesamtleistung von 229 Megawatt (MW). Zum Vergleich: Isar 2, eines der letzten drei angeschlossenen Kernkraftwerke in Deutschland, hatte im Jahr 2022 eine Nennleistung von 1485 MW. Insgesamt sind der Stiftung zufolge in der deutschen Nord- und Ostsee nun 1563 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 8385 Megawatt in Betrieb. Binnen sieben Jahren - bis 2030 - sollen zusätzlich 22 Gigawatt an Leistung von Windkraftanlagen auf See kommen - das wäre mehr als das Zweieinhalbfache der aktuellen Leistung.

Ausbau nimmt Fahrt auf

Die Branche stehe nach Jahren des schwachen Zubaus in den Startlöchern, um eine Vielzahl an Projekten umzusetzen, hieß es. Damit könne Windkraft auf See einen wichtigen Beitrag zum Verzicht auf Energie aus Kohle, Gas und Öl spielen.

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Die Organisationen erneuerten aber ihre Kritik am Windenergie-auf-See-Gesetz (WindSeeG), das noch in diesem Jahr dringend angepasst werden müsste. Es lasse zu wenig Spielraum für Erträge der herstellenden Offshore-Windindustrie. "Um die Ausbauziele erreichen zu können, bedarf es einer industriepolitischen Strategie", hieß es. Dabei müsse die Stärkung der europäischen Wertschöpfungskette der Offshore-Windindustrie im Mittelpunkt stehen. Die Branche trete an vielen Stellen in Vorleistung und gehe damit ein wirtschaftliches Risiko ein.

Deutsche Werften müssten zum Bau von Gründungsstrukturen, Umspann- und Konverterplattformen oder von Spezialschiffen in der Lage sein. Auch die Seehäfen und die Hinterland-Anbindung müssten noch ausgebaut werden, um die Ziele zu erreichen. Auch für die Sicherheit der maritimen kritischen Infrastruktur müsse es noch Lösungen geben, forderten die Branchen-Organisationen.

Quelle: ntv.de, cls/dpa

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