Kunden sollen mitbestimmen ATU sendet Reparaturen live aufs Handy
16.07.2017, 16:05 Uhr
Kunden dürfen dem KfZ-Mechaniker auf die Finger schauen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Egal, ob kaputte Waschmaschine oder defektes Auto, Handwerker stehen schnell im Verdacht, unnötig zu schrauben oder Teile auszutauschen. Die Werkstattkette ATU will mit diesen Vorurteilen aufräumen: Kunden können künftig zuschauen - auch aus der Ferne.
Die Autowerkstattkette ATU will ihr Image aufbessern und hat dazu eine in Deutschland bislang einmalige Transparenz-Initiative gestartet. Während der Wagen in der Werkstatt repariert wird, können die Kunden künftig "alle Schritte via Smartphone verfolgen", sagte Geschäftsführer Jörn Werner der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Außerdem könnten sie Vorschläge zur Reparatur machen. Der neue französische Mutterkonzern von ATU, Mobivia, praktiziert dies bereits erfolgreich in seinen Werkstätten.
ATU reagiert mit seiner "Transparenz-Initiative" vor allem auf Beschwerden von Kunden, die sich abgezockt fühlen, weil die Reparatur am Ende viel teurer kam als zunächst versprochen. "Alle Verbrauchertests zeigen: Bei uns gehört das zur Vergangenheit!", sagte Werner der Zeitung. "Das Wichtigste ist es, den Kunden dauerhaft zu binden: Was hilft es da, ihn einmal über den Tisch zu ziehen?", fügte er hinzu.
Werner attackierte zudem die Autohersteller und warf ihnen Lügen vor, wenn sie Kunden freier Werkstätten die Garantie in Abrede stellten: "Unser Stempel im Serviceheft ist genauso viel wert, wie der einer Markenwerkstatt. Es ist höchstrichterlich längst entschieden, dass unser Service gleichwertig ist", sagte er.
Quelle: ntv.de, ddi/AFP