Wirtschaft

Machtkampf bei Deutscher Bank? Ackermann will bis Mai bleiben

Die letzten Monate bei der Deutschen Bank werden für Josef Ackermann die schwierigsten.

Die letzten Monate bei der Deutschen Bank werden für Josef Ackermann die schwierigsten.

(Foto: REUTERS)

Josef Ackermann ist derzeit ständig unterwegs, um den Euro zu retten - da braut sich einem Medienbericht zufolge in seinem Haus etwas zusammen. Es soll Stimmen im Vorstand der Deutschen Bank geben, die den Schweizer früher abtreten sehen wollen. Ackermann dementiert umgehend. Der Schweizer hat nach eigenen Angaben keine Rücktrittsforderungen gehört.

hat Spekulationen über einen vorzeitigen Rücktritt zurückgewiesen. Dass einige Vorstandskollegen in der jüngsten Sitzung seinen Abgang schon vor der Hauptversammlung im Mai 2012 gefordert hätten, sei "frei erfunden", sagte Ackermann am Rande einer Finanzkonferenz in Frankfurt.

"Ich habe die Sitzung geleitet. Ich habe nichts von dem gehört, da können Sie auch die anderen Kollegen fragen", sagte der Schweizer. Auf die Frage, ob er die Geschäfte von Deutschlands größtem Geldhaus wie geplant bis Mai leiten werde, antwortete Ackermann: "Absolut. Das wird vom Aufsichtsrat auch so gewünscht."      

Das "Handelsblatt" hatte von einem Machtkampf in der berichtet. Der Druck auf Ackermann steige, vorzeitig seinen Sessel zu räumen. Das Blatt zitierte einen Top-Banker des Hauses mit den Worten: "Eine Stabübergabe nach der Bilanz-Pressekonferenz wäre das Richtige." Die Bilanz-Pressekonferenz ist am 2. Februar.

Nach den bisherigen Plänen des Konzerns - über Monate mühsam ausgehandelt - soll Ackermann im Mai das Ruder an die neue Doppelspitze übergeben: Die Übergabe werde Anfang 2012 eingeleitet, bekräftigte die Deutsche Bank. Ursprünglich sollte das Duo zu seinem Führungstrio ausgebaut werden - mit Ackermann an der Aufsichtsratsspitze. Doch seit seinem überraschenden Verzicht auf einen Wechsel in das Kontrollgremium zu Wochenbeginn gilt Ackermann als angezählt.

Thema Aufsichtsrat erledigt

Ackermann begründete seine Entscheidung damit, dass er in der Euro-Schuldenkrise nicht genug Zeit habe, bei Investoren für seine umstrittene Kandidatur zu werben. Aber auch die Ermittlungen der Münchener Staatsanwaltschaft gegen Ackermann im Zusammenhang mit dem Prozess des mittlerweile verstorbenen Medienmoguls Leo Kirch gegen die Bank dürften die Pläne am Ende torpediert haben.

Neuer Chefkontrolleur soll nun Allianz-Vorstand Paul Achleitner werden. Die Ära Ackermann geht damit bei der Deutschen Bank schneller zu Ende als gedacht.

Quelle: ntv.de, rts

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