Wirtschaft

Hat Deutsche Bank genug Rücklagen? Anleger verlangen Sonderprüfer

Nach dem Geschmack von Anlegervertretern sollen Sonderprüfer prüfen, ob die Deutsche Bank genug Rücklagen hat.

Nach dem Geschmack von Anlegervertretern sollen Sonderprüfer prüfen, ob die Deutsche Bank genug Rücklagen hat.

(Foto: picture alliance / dpa)

Anlegervertreter bezweifeln offenbar, dass die Deutsche Bank genug Rücklagen für Strafzahlungen hat. Deswegen verlangen sie nach einem Sonderprüfer. Die Bank findet das allerdings völlig überflüssig.

Hat die Deutsche Bank genug Geld für Rechtsverfahren zurückgelegt? Reichen die internen Kontrollen aus? Aktionärsvertreter sind skeptisch. Deswegen verlangen sie einen Sonderprüfer, der das Institut durchleuchtet. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) reichte nach eigenen Angaben beim Frankfurter Landgericht einen entsprechenden Antrag ein.

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Die Anlegervertreter wollen von einem unabhängigen, externen Prüfer untersuchen lassen, ob die Rückstellungen der Bank für laufende Rechtsverfahren und drohende Strafzahlungen ausreichen. Zudem soll festgestellt werden, ob die neuen internen Kontrollmechanismen genügen, um Skandale wie etwa die Manipulation der Zinssätze von Libor und Euribor künftig auszuschließen.

Deutsche Bank lehnt Prüfer ab

Die Deutsche Bank erklärte, sie sehe nach wie vor keinen Anlass, einen weiteren Prüfer zu betrauen. Die gesamte Geschäftstätigkeit und die internen Kontrollmechanismen der Bank würden regelmäßig durch nationale und internationale Bankaufsichtsbehörden überwacht und seien auch Gegenstand der Jahresabschlussprüfung. "Deshalb ist der erhebliche zusätzliche Aufwand, den eine Sonderprüfung darstellt, wie sie die DSW fordert, nicht im Interesse der Gesellschaft und ihrer Aktionäre", sagte ein Bank-Sprecher.

Bei der Hauptversammlung im Mai war die DSW mit ihrem Versuch, eine Sonderprüfung durchzusetzen, gescheitert. Der Antrag wurde mit knapp 86 Prozent der Stimmen abgelehnt. "Wir sind überzeugt, dass die Richter unserem Antrag stattgeben und einen unabhängigen Sonderprüfer einsetzen werden", erklärte DSW-Vizepräsident Klaus Nieding.

Sollten die Rückstellungen für Strafzahlungen oder mögliche zivilrechtliche Ansprüche zu niedrig sein, hätte das gravierenden Einfluss auf das Ergebnis, sagte Nieding. Und der DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler erklärte: Die Ergebnisse der Sonderprüfung sollte die Bank den Anteilseignern im Vorfeld der Hauptversammlung 2016 zur Verfügung stellen.

Quelle: ntv.de, kpi/dpa

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