Wirtschaft

Umweltschützer machen mobil Ärger um Seltene-Erden-Fabrik

In Malaysia wächst der Unmut gegen Lynas.

In Malaysia wächst der Unmut gegen Lynas.

(Foto: REUTERS)

Malaysia will sich neben China im Seltene-Erden-Markt etablieren. Eine neue Fabrik soll dabei helfen. Allerdings stößt sie bei Umweltschützern auf heftige Kritik. Ein Beispiel aus der Vergangenheit zeigt warum.

Eine der größten Fabriken für Seltene Erden der Welt kann in Malaysia zunächst nicht an den Start gehen. Das australische Unternehmen Lynas Corp hat zwar eine vorläufige Betriebslizenz, doch hat ein Gericht diese auf Antrag von Umweltgruppen ausgesetzt. Sie fürchten Umweltverschmutzung und radioaktive Verseuchung in der Umgebung der Fabrik.

Nun verlängerte das Gericht diese Aussetzung bis November. "Ein weiterer Monat heißt ein zusätzlicher Monat Erleichterung für die 'Stop Lynas'-Kampagne", teilte deren Vorsitzender, Tan Bun Teet mit. Die Fabrik Lynas Advanced Materials Plant (LAMP) in Kuantan rund 200 Kilometer östlich von Kuala Lumpur wollte nach zahlreichen Verzögerungen im Oktober mit der Produktion beginnen.

In den 1980er Jahren hatte der japanische Konzern Mitsubishi im nördlichen malaysischen Bundestaat Perak eine ähnliche Fabrik gebaut. 1992 wurde sie jedoch geschlossen, nachdem Anwohner sie für eine Häufung von Fehlbildungen bei Neugeborenen verantwortlich gemacht hatten.

Chinas Monopol brechen

Seltene Erden sind Metalle, die unter anderem in Handys, Flachbildschirmen, Röntgengeräten und Energiesparlampen verwendet werden. Die Hightech-Konzerne in den Industrieländern sind auf sie angewiesen. Die Metalle werden aus Gestein gewonnen, das Lynas aus Westaustralien bezieht. Australien sei zu weit von den Märkten entfernt, deshalb sei die Fabrik in Malaysia, hieß es.

Lynas will nach eigenen Angaben 22.000 Tonnen Seltene Erden im Jahr produzieren, etwa 20 Prozent des Weltbedarfs. Bislang kommt der Großteil Seltener Erden aus China. Der mit Abstand größte Produzent ist China: 90 bis 95 Prozent der weltweiten Produktion stammen aus dem Reich der Mitte. Indien folgt bisher mit weitem Abstand.

China besitzt allerdings nur rund 30 Prozent der weiltweit vermuteten Reserven an Seltenen Erden. Deshalb hatte Peking immer wieder mit Exportbeschränkungen die westlichen Industrieländer gegen sich aufgebracht. Klagen und Gegenklagen bei der WTO sind anhängig.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts

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