Wirtschaft

Betrugsverdacht und Umweltverstöße Auch spanische Justiz ermittelt gegen VW

Bereits im Oktober hatte die Staatsanwaltschaft die Eröffnung eines Verfahrens beantragt - dem wird nun stattgegeben.

Bereits im Oktober hatte die Staatsanwaltschaft die Eröffnung eines Verfahrens beantragt - dem wird nun stattgegeben.

(Foto: dpa)

Dem angeschlagenen deutschen Autobauer droht Ärger in Spanien. Mehr als ein halbes Jahr nehmen sich die Richter Zeit für eine Entscheidung, doch jetzt ist amtlich: Auch Madrid leitet ein offizielles Ermittlungsverfahren gegen VW ein.

Im Zusammenhang mit der Abgas-Affäre hat die spanische Justiz offiziell ein Ermittlungsverfahren gegen Volkswagen eingeleitet. Dies entschied der Richter Ismael Moreno vom Nationalen Gerichtshof in Madrid. Die Volkswagen AG stehe im Verdacht des Betrugs, des Subventionsbetrugs und des Verstoßes gegen die Umweltgesetze, heißt es in einer Verfügung des Juristen.

Demnach wurde bereits ein Rechtshilfeersuchen an Deutschland gestellt. Moreno gab damit einem Antrag der Staatsanwaltschaft statt. Die hatte schon im Oktober die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens beantragt. Der Richter begründete seine Entscheidung damit, dass die Vertreter von Volkswagen und Audi in Spanien ausgesagt hätten, dass die Motoren mit der manipulierten Software von der Volkswagen AG in Deutschland hergestellt worden seien. Er trug dem Unternehmen auf, einen Rechtsvertreter zu benennen.

Wenige Wochen zuvor hatte Volkswagen eingeräumt, weltweit in rund elf Millionen Diesel-Fahrzeuge unterschiedlicher Marken des Konzerns eine illegale Software eingebaut zu haben. Das Programm reduziert den Ausstoß von schädlichen Stickoxiden bei standardisierten Tests. Betroffen ist auch die spanische Marke Seat, die der Konzern in den 80er Jahren übernommen hatte.

Angesichts des Skandals sieht sich Volkswagen in mehreren Ländern der Welt Untersuchungen von Behörden und Klagen von Autobesitzern und Investoren gegenüber. In den USA hat sich Volkswagen bereit erklärt, zur Bewältigung der Affäre knapp 15 Milliarden Dollar (13,5 Milliarden Euro) zu zahlen, ein Großteil davon für Entschädigungen betroffener Kunden. Experten gehen davon aus, dass der Skandal den Autobauer letztlich bis zu 30 Milliarden Euro kostet.

Quelle: ntv.de, jgu/dpa/AFP

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