Käufe laufen stockend Autobranche befürchtet miserables Jahr
05.09.2022, 18:53 Uhr
Im August wurden in Deutschland 199.200 Autos neu zugelassen.
(Foto: picture alliance / Rupert Oberhäuser)
Die Menschen in Deutschland schaffen sich weniger Autos an. Im August verharrt die Zahl der Neuzulassungen auf niedrigem Niveau. Der deutsche Automarkt befürchtet für dieses Jahr die schlechtesten Verkaufszahlen seit drei Jahrzehnten.
Autos verkaufen sich weiterhin vergleichsweise schlecht. Im August wurden 199.200 Pkw neu zugelassen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt mitteilte. Das waren zwar drei Prozent mehr als im ebenfalls schwachen August vergangenen Jahres, der Kalender ließ aber auch einen zusätzlichen Verkaufstag zu. Zwar bremsen Lieferengpässe bei wichtigen Bauteilen nach Branchenangaben nicht mehr ganz so stark die Produktion wie zuletzt. Dafür scheuten die Menschen angesichts steigender Preise etwa für Energie und Lebensmittel nun zunehmend größere Anschaffungen.
Der deutsche Automarkt steuere in diesem Jahr auf die schlechtesten Verkaufszahlen seit 30 Jahren zu, teilte der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller mit. Die deutschen Hersteller hatten erst kürzlich ein weiteres Mal ihre Prognose gesenkt. Inzwischen geht der Verband der Automobilindustrie für 2022 nur noch von 2,5 Millionen Neuzulassungen in Deutschland aus. Das wäre ein Rückgang von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Mit rund 35 Prozent hatte im August der größte Teil der Neuwagen einen Benzinmotor, 18 Prozent tanken Diesel. Rein batteriebetriebene Elektroautos hatten einen Marktanteil von 16 Prozent, gut 12 Prozent waren Plug-in-Hybride, die einen Verbrenner mit einem Elektromotor verbinden, dessen Akku per Stecker aufgeladen werden kann.
Im laufenden Jahr wurden bislang rund 1,6 Millionen Neufahrzeuge zugelassen, knapp zehn Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Absatzdefizit im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 beläuft sich auf 34 Prozent. Aus dem Inland gab es im August 37 Prozent Aufträge weniger als im Vorjahresmonat, der ausländische Auftragseingang stieg dagegen um 2 Prozent.
Quelle: ntv.de, chf/dpa