Wirtschaft

Geringere Dynamik am Arbeitsmarkt BA-Chef wird unruhig

Frank-Jürgen Weise ist ein vorsichtiger Mann. Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA) sagt dennoch offen, dass einer den zuletzt kräftigen Aufschwung am deutschen Arbeitsmarkt als gefährdet ansieht. Weise beklagt zudem die inzwischen geringere Schlagkraft seiner Behörde.

Frank-Jürgen Weise ist nicht mehr so zuversichtlich.

Frank-Jürgen Weise ist nicht mehr so zuversichtlich.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, sieht den Aufschwung am Arbeitsmarkt in Gefahr. "Es gibt Grund zur Sorge. Der Abbau der Arbeitslosigkeit lässt in seiner Dynamik nach", sagte Weise der "Wirtschaftswoche".

Weise bezweifelt, dass Wirtschaft und Beschäftigte bei einer so glimpflich davonkommen wie bei der vergangenen Rezession: "Wenn es erneut zu einem Einbruch der Wirtschaft kommt, werden einige Unternehmen nicht noch einmal eine solche Durststrecke durchstehen können."

Dies liegt nach Weises Worten unter anderem auch an der inzwischen geringeren Schlagkraft der Bundesagentur: "In der vergangenen Krise hatte die BA eine Rücklage von 18 Milliarden Euro, die sie einsetzen konnte, zum Beispiel für Kurzarbeitergeld. Jetzt ist die Kasse leer."

Noch vor knapp zwei Wochen hatte sich der BA-Chef bei der Vorlage der Arbeitsmarktzahlen für August deutlich zuversichtlicher gezeigt. Vor dem Hintergrund der Börsenturbulenzen und der Eintrübung des Geschäftsklimas hatte er gesagt: "Diese Stimmungen setzen sich ab von den tatsächlichen Gegebenheiten." Er sehe für den Arbeitsmarkt keineswegs schwarz. "Ich sehe im Moment keine Konjunkturdelle."

Die betrug im August 2,945 Millionen. Das war der niedrigste August-Stand seit 20 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Erwerbslosigkeit um 238.000 zurück. Die Arbeitslosenquote lag bei unverändert 7,0 Prozent.

Quelle: ntv.de, dpa

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