Wirtschaft

Konzerntöchter Schenker und Arriva Bahn erwägt Teilprivatisierungen

Die Bahn muss investieren und Dividenden auszahlen, bei möglichst wenig Schulden. Offenbar erwägt sie dafür im Zuge des Konzernumbaus den Verkauf von Anteilen von Tochterunternehmen.

Könnte teilprivatisiert werden: die Bahntochter Schenker Logistics.

Könnte teilprivatisiert werden: die Bahntochter Schenker Logistics.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Deutsche Bahn zieht einem Bericht zufolge eine Teilprivatisierung ihrer Konzerntöchter Schenker und Arriva in Erwägung. Entsprechende Pläne gingen aus der neuen Konzernstruktur hervor, die in dieser Woche in groben Umrissen an die Mitglieder des Aufsichtsrates verschickt worden seien, berichtete die "Welt".

"In Betracht käme ein Verkauf von zehn oder zwanzig Prozent an Arriva oder Schenker", zitierte die Zeitung aus Bahnkreisen. "Wir behalten die Kontrolle, bekommen aber das dringend nötige frische Kapital."

Die neue Konzernstruktur sieht dem Bericht zufolge vor, dass die Konzerntöchter DB Schenker Logistics sowie Arriva, also das Auslandsgeschäft im Personenverkehr, in Zukunft dem Finanzvorstand Richard Lutz unterstehen sollen. Dies geschehe, "weil es für eine Privatisierung sinnvoll ist, wenn der Finanzvorstand für diese Gesellschaften die Verantwortung hat", zitierte die "Welt" ein Aufsichtsratsmitglied.

Milliarden-Investitionen nötig

Ein anderes Aufsichtsratsmitglied sagte wiederum dem Nachrichtensender HR-Info, ein Verkauf von Schenker sei "nicht beabsichtigt". Bahn-Chef Rüdiger Grube plane zwar angesichts schlechter Geschäftszahlen einen Befreiungsschlag. "Schenker soll trotzdem nicht privatisiert werden, weil der Bereich als einziger in der DB zuverlässig hohe Gewinne erwirtschaftet", zitierte der Sender den Vertreter des Kontrollgremiums.

Nach Informationen der Zeitung haben die Pläne Chancen, vom Aufsichtsrat durchgewunken zu werden. "Einerseits muss die Bahn in den kommenden Jahren Milliarden investieren. Andererseits hat sie an den Bund eine satte Dividende zu zahlen und will die Verschuldung bei 19 Milliarden Euro deckeln", sagte ein Aufsichtsratsmitglied. Dies passe nicht zusammen. Neue Investitionen ohne neue Schulden könnten nur funktionieren, wenn frisches Geld hereinkomme.

Ein Konzernsprecher wollte sich "zu den Spekulationen auf dem Markt" nicht äußern. "Dazu sagen wir etwas, wenn die Pläne vorgestellt werden", sagte er. Wann dies sein wird, war zunächst noch unklar.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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