Dreister Markenklau in China Bank heißt "zufällig" auch Goldman Sachs
27.08.2015, 14:08 Uhr
Goldman Sachs hat es nicht leicht in China. Vor Jahren wurde der Bank in einem Enthüllungsbuch vorgeworfen, das Land zerstören zu wollen.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Das geht einfacher, als sich selbst einen Namen zu erarbeiten. Eine kleine Bank benutzt einfach den Namen einer der größten Investmentbanken der Welt. Selbst in der Finanzbranche werden Markennamen in China oft als Allgemeingut betrachtet.
Goldman Sachs ist nicht gleich Goldman Sachs. In China wehrt sich ein Finanzinstitut gegen Vorwürfe, den Namen des US-Investmentriesen kopiert zu haben. Dabei nutzt Goldman Sachs Financial Leasing Co. aus dem chinesischen Shenzhen auf Mandarin dieselben Schriftzeichen, wie sie auch die in New York ansässige Goldman Sachs Group Inc. in der Volksrepublik verwendet.
"Wir haben den Namen zufällig ausgewählt, es ist nicht absichtlich derselbe", sagte eine Mitarbeiterin der chinesischen Variante. Das Finanzinstitut habe mit der US-Bank Goldman Sachs nichts zu tun.
Eine Sprecherin der US-Investmentbank Goldman Sachs sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg in Hongkong, mit der bereits seit 2013 tätigen chinesischen Bank in keiner Verbindung zu stehen. Die Angelegenheit werde überprüft. Laut Bloomberg wurde die Existenz der chinesischen Bank bekannt, nachdem sich eine US-Gewerkschaft für Kasino-Mitarbeiter an die Antikorruptionsbehörden in China gewandt hatte.
In China werden Geschäftsideen und Produkte regelmäßig kopiert. Erst vor kurzem war ein 39-Jähriger im Osten des Landes verhaftet worden, der die Gründung einer Filiale der China Construction Bank vorgetäuscht hatte. Medienberichte zufolge verfügte er selbst über Kassenschalter und entsprechende Schilder. Kunden konnten demnach bei ihm Einzahlungen vornehmen; Auszahlungen seien jedoch verweigert worden.
Quelle: ntv.de, mbo/