Milliardendesaster bei JP Morgan Bankchef entschuldigt sich
13.06.2012, 17:37 Uhr
Schwerer Gang für Jamie Dimon.
(Foto: dpa)
Wegen der milliardenschweren Spekulationsverluste muss der Chef von JP Morgan, Dimon, vor dem Senats-Bankenausschuss antanzen. Zwar gibt es die obligatorische Entschuldigung. Allerdings spricht Dimon nur von einem "isolierten Ereignis".
Der Chef der US-Großbank JP Morgan Chase, , hat sich vor dem Bankenausschuss des US-Senats für die entschuldigt. Gleichzeitig spielte er den Schaden als "isoliertes Ereignis" herunter. "Wir haben viele Menschen im Stich gelassen und das tut uns leid", sagte Dimon bei der Senatsanhörung in Washington. Dennoch rechne seine Bank mit einem soliden Gewinn im laufenden Quartal.
"Wir werden Geld unserer Aktionäre verlieren und das tut uns leid", sagte Dimon. Jedoch schädige der Verlust weder die Bankkunden noch die Steuerzahler. Mindestens zwei Milliarden US-Dollar hatte das größte Kreditinstitut der Vereinigten Staaten bei riskanten Zockereien in den Sand gesetzt. Am Ende könnten es bis zu fünf Milliarden Dollar werden, schrieb das "Wall Street Journal" Mitte Mai, ohne dass sich die Bank dazu äußerte. Auch vor dem Ausschuss gab Dimon keine neue Schadenschätzung ab.
Für die Verluste machte der Bankchef eine schlechte Handelsstrategie verantwortlich. Diese sei von der Führungsspitze nicht geprüft worden. Die Fehler seien im Zusammenhang mit dem Vorhaben entstanden, in Vorbereitung auf die neuen internationalen Kapitalregeln ("Basel III") die eigenen Risiken zu vermindern. Ein neues Team im Investmentgeschäft der Bank habe bereits einige Fortschritte erzielt und die Risiken minimiert, um "die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß künftiger Verluste zu verhindern."
Es wird weiter Profit gemacht
Die Bank sei weiterhin in einer gesunden Verfassung. "Alle unsere Geschäftsaktivitäten bleiben profitabel", sagte Dimon. Zwar dauere das Quartal noch zwei Wochen, doch rechne JP Morgan mit einem solide profitablen Abschneiden.
JP Morgan Chase gehört zu den Gewinnern der Finanzkrise. Durch die missglückten Finanzwetten bekommen nun die Befürworter einer strengeren Regulierung der gesamten Branche Auftrieb.
Quelle: ntv.de, dpa