Wirtschaft

Empfindliche Abschreibungen Bertelsmann-Ergebnis auf Mehrjahreshoch

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Der Medienkonzern setzt mehr um und wächst operativ. Konzernchef Rabe bekräftigt die Langfristziele. Doch der Konzernumbau kostet zunächst Geld. Und auch die Gesetzgebung in Ungarn sowie Einsparungen zehren empfindlich am Überschuss.

Der Medienkonzern Bertelsmann hat im vergangenen Geschäftsjahr operative mehr verdient und auch den Umsatz gesteigert. In beiden Fällen wurden die höchsten Werte seit sieben Jahren erreicht. Allerdings litt der Gewinn unter der Abschreibung in Ungarn, Einsparungen bei Druck- und Direktmarketinggeschäften sowie Aufwendungen für den laufenden Konzernumbau.

Bertelsmann-Chef Thomas Rabe (l) und Anke Schäferkordt, Chefin der RTL Group in Berlin bei der Zahlenpräsentation.

Bertelsmann-Chef Thomas Rabe (l) und Anke Schäferkordt, Chefin der RTL Group in Berlin bei der Zahlenpräsentation.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Operating Ebitda) stieg auf Jahressicht um knapp drei Prozent auf 2,37 Milliarden Euro, wie es hieß. Das war dank der guten operativen Geschäften von RTL, den Bestsellern des Verlags Penguin Random House in den USA und dem Musikrechtegeschäft BMG der höchste Wert seit 2007. Der Umsatz aus fortgeführtem Geschäft stieg um 3,1 Prozent auf 16,7 Milliarden Euro.

Unter dem Strich standen am Ende 573 Millionen Euro, wie der Konzern mitteilte. Das war mehr als ein Drittel weniger als die 885 Millionen Euro Jahr zuvor. Hier machte sich auch der Gewinnrückgang der Ertragsperle RTL Group bemerkbar. Ein Steuerstreit der eigentlich hochprofitablen Fernsehtochter RTL Group in Ungarn belastete Bertelsmann mit Abschreibungen von 95 Millionen Euro. Insgesamt beliefen sich die Sonderlasten auf 619 Millionen Euro - nach 46 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

Umsatzziel: 20 Milliarden Euro

Vorstandschef Thomas Rabe hat sich einem radikalen Konzernumbau verschrieben, um für Wachstum und höhere Renditen zu sorgen. Dazu gehören etwa die Integration der Buchverlage Penguin und Random House sowie Transformationsprogramme beim Zeitschriftenhaus Gruner + Jahr und dem IT-Dienstleister Arvato. Bei der Tochter Gruner + Jahr mit Zeitschriften wie "Stern", "Brigitte" und "Geo" sanken die Erlöse um rund 13 Prozent. Verantwortlich dafür sei das sinkende Anzeigen- und Vertriebsgeschäft, hieß es. Negativ habe sich auch der Verkauf der US-Druckerei Brown Printing ausgewirkt. Aus strukturell rückläufigen Geschäften wie zuletzt den Buchklubs oder dem Tiefdruck will sich das Unternehmen systematisch verabschieden.

Im laufenden Jahr 2015 sieht Rabe den Bertelsmann-Konzern weiter auf Wachstumskurs. Er rechnet für das laufende Jahr mit einem höheren Umsatz und einem höheren Operating EBITDA. Das Konzernergebnis soll mittelfristig in Richtung einer Milliarde Euro steigen. Beim Umsatz hält Rabe daran fest, in den kommenden Jahren die Marke von 20 Milliarden Euro amzupeilen. Die operative Rendite solle dabei um einen Punkte auf 15 Prozent steigen. Dazu soll unter anderem der Ausbau des Bildungsgeschäfts beitragen.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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