Wirtschaft

Neue Probleme für die deutsche Solarindustrie? China will Solarleistung verfünffachen

Ein Mann spaziert durch ein Meer aus Solarpaneln im neu gebauten Kraftwerk in Aksu: Weitere Kraftwerke sollen folgen.

Ein Mann spaziert durch ein Meer aus Solarpaneln im neu gebauten Kraftwerk in Aksu: Weitere Kraftwerke sollen folgen.

(Foto: REUTERS)

China ist bereits der weltweit größte Produzent von Solaranlagen. Die Konkurrenz aus Europa wirft Peking deshalb Dumpingpreise vor und erhebt Strafzölle. Dennoch könnte Chinas Solarindustrie vor einem weiteren Boom stehen, denn Peking will immer schneller, immer mehr Solarkapazitäten aufbauen. Das Ziel ist klar definiert, die Kritik auch.

China will die Leistung seiner Solaranlagen in drei Jahren verfünffachen. Bis 2015 solle so eine Leistung von insgesamt 35 Gigawatt aufgestellt werden, teilte der Staatsrat mit. Die Kapazitäten sollen jährlich um jeweils 10 Gigawatt ausgebaut werden. Ende 2012 hatte China nach offiziellen Angaben eine Solarleistung von 7 Gigawatt.

China ist der weltweit größte Produzent von Solaranlagen. Die Pekinger Führung hatte in den vergangenen Jahren mehrfach einen massiven Ausbau der Solarleistungen angekündigt. 2010 hatte die chinesische Führung 20 Gigawatt Leistung bis 2020 geplant. Vergangenes Jahr hoben sie ihre Vorhaben bereits auf 21 Gigawatt bis 2015 an.

Staatlich massiv gepusht

Die Pekinger Führung will den Solarfirmen im Land mit Steuernachlässen entgegenkommen und Firmenfusionen erleichtern. Die Branche hat mit Überproduktion und Strafzöllen der EU zu kämpfen.

Vor allem die deutsche Solarindsutrie leidet seit Jahren unter dem massiven Preisruck der chinesischen Konkurrenz. Zahlreiche Firmen gingen Pleite oder kämpfen ums Überleben: Bosch kündigte den Ausstieg aus dem Solargeschäft an. Solarworld bangt um seine Existenz. Conergy ist das jüngste Opfer und pleite.

Die EU hatte deshalb Anfang Juni temporäre Strafzölle von durchschnittlich 11,8 Prozent auf Solarmodule und deren Komponenten verhängt. Noch wird über eine Lösung verhandelt. Gelingt das nicht, wird der zusätzliche Zoll am 6. August auf 47,6 Prozent steigen.

Die Forscher Usha Haley und George Haley von der West Virginia Universität und der Universität New Haven kamen kürzlich in einer Studie zu dem Schluss, dass Chinas Solarbranche nur dank massiver staatlicher Unterstützung so groß geworden sei. Seit 2008 habe sich die Branche besonders wegen der staatlichen Hilfe verzehnfacht. Zuletzt habe Chinas Regierung jedoch seine Unterstützung für seine Solarhersteller stark zurückgefahren, und vielen chinesischen Produzenten drohe nun selbst die Pleite.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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