Notenbankeingriff erwartet Chinas Preise steigen langsam
14.10.2015, 06:24 Uhr
Die Preise für Lebensmittel sind in China rückläufig.
(Foto: REUTERS)
Für die Konjunkturabkühlung in China gibt es weitere Anzeichen. In der Volksrepublik bleibt die Inflationsrate deutlich unter zwei Prozent. Die Experten gehen von einer Zinssenkung noch in diesem Jahr aus.
Die chinesischen Verbraucherpreise sind im September langsamer gestiegen als erwartet. Im Jahresvergleich lag die Inflationsrate bei 1,6 Prozent, teilte die Statistikbehörde in Peking mit. Vor allem sinkende Preise für Lebensmittel drückten die Teuerung.
Analysten hatten mit 1,8 Prozent gerechnet. Im Rahmen der Erwartungen lagen dagegen die Erzeugerpreise, die um 5,9 Prozent fielen. Sie sind bereits seit dreieinhalb Jahren nicht mehr gestiegen.
Die Zahlen sind ein Zeichen für die Konjunkturabkühlung der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. "Die Preisentwicklung im Reich der Mitte überrascht", sagte NordLB-Analyst Frederik Kunze. Es gebe zunehmende Erwartungen, dass Zentralbank und Staatsführung mit weiteren Maßnahmen gegensteuern. Sie stünden unter "zunehmendem Handlungsdruck" sagte Kunze. Möglich sei, dass die Zentralbank noch in diesem Jahr zumindest einmal ihren Leitzins senkt, um mit billigerem Geld die Konjunktur anzuschieben.
Die Regierung hat für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von sieben Prozent als Ziel ausgegeben. Im vergangenen Jahr lag es bei 7,3 Prozent. Das war der niedrigste Wert seit 1990. Für das abgelaufene dritte Quartal erwarten Ökonomen nur noch ein Plus von 6,8 Prozent. Die Daten werden am Montag veröffentlicht.
Quelle: ntv.de, wne/rts