Fränkische Traditionsmarke gerettet Chinesen wollen in Zirndorf Fernseher bauen
28.04.2015, 12:49 Uhr
Die Metz-Angestellten sollen künftig Bildschirme im Auftrag des chinesischen Skyworth-Konzerns herstellen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Konkurrenz aus Asien hat die deutschen Fernsehhersteller in den vergangenen Jahren aus dem Feld geschlagen. Doch aus dem Osten kommt für die Traditionsmarke Metz auch die Rettung. Ein chinesischer Käufer hat Großes in Franken vor.
Der chinesische Elektronikkonzern Skyworth übernimmt den insolventen Fernseherbauer Metz. Die Asiaten wollen den Betrieb im fränkischen Zirndorf fortführen, teilte Insolvenzverwalter Joachim Exner mit. Rund 70 Prozent der noch 219 Arbeitsplätze blieben dort erhalten. Die Gläubiger des Traditionsunternehmens, dem im vergangenen Jahr nach langem Siechtum das Geld ausgegangen war, hätten bereits ihren Segen gegeben.
Der Betriebsübergang ist demnach für den 1. Juni geplant. Skyworth ist einer der größten chinesischen Fernseherhersteller und wolle Zirndorf als Ausgangspunkt für seine Expansion nach Europa nutzen, hieß es.
Metz litt ähnlich wie der fränkische Rivale Loewe, der ebenfalls von Investoren aus der Pleite übernommen wurde, unter dem beinharten Konkurrenzkampf und rapiden Preisverfall in der Branche, die von den Koreanern Samsung und LG dominiert wird.
Exner fand auch für die Metz-Blitzgeräte und -Kunststoffsparte einen Käufer. Die Fürther Daum-Gruppe übernehme die Geschäftsfelder und beschäftige 85 Prozent der 174 Mitarbeiter weiter, teilte der Insolvenzverwalter mit. Daum stellt bisher vor allem Antriebe für Elektrofahrräder her. Mit dem Verkauf habe Metz eine langfristige Perspektive, hieß es.
Quelle: ntv.de, mbo/rts