Wirtschaft

Halbzeit in Berichtssaison Dax-Riesen kleckern und klotzen

Schick, manchmal auch nicht nur auf den ersten Blick: Der Trend im Dax geht zu steigenden Umsätzen und sinkenden Gewinnen.

Schick, manchmal auch nicht nur auf den ersten Blick: Der Trend im Dax geht zu steigenden Umsätzen und sinkenden Gewinnen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Umsatz rauf: Die Quartalsberichte der deutschen Börsenschwergewichte warten mit viel Licht auf der Erlösseite auf. Den Schatten liefern die Gewinnausweise. Die Überschüsse bröckeln, genauso wie die Margen - wie eine Halbzeitbilanz zeigt.

Deutschlands Börsenschwergewichte kämpfen trotz klar wachsender Umsätze mit Schwächen beim Gewinn. Wie aus einer Halbzeitanalyse der Dax-Quartalszahlen hervorgeht, die die Wirtschaftsprüfer und -Berater von Ernst & Young erstellten, wirft das laufende Geschäft bei einigen Dax-Konzernen spürbar weniger Ertrag ab und drückt die Margen. Die Untersuchung stützt sich auf die jüngsten Bilanzen von 13 der insgesamt 30 Dax-Konzerne. Demnach geht das Umsatzwachstum im Schnitt 14 Prozent nach oben, die operativen Gewinne gaben um 9 Prozent nach. Das Bild bei den einzelnen Unternehmen ist aber sehr unterschiedlich.

Ein Beispiel für die sich öffnende Schere ist Volkswagen. Europas größter Autobauer schraubte seine Umsätze im dritten Quartal um 27 Prozent nach oben. Doch von den erlösten knapp 49 Mrd. Euro blieben vor Zinsen und Steuern nur 2,343 Mrd. Euro - ein Minus von 19 Prozent. Zusammen mit Daimler, BMW und Continental prägt VW die Zwischenbilanz als eine Dax-Halbzeit der Autobauer - und die stehen derzeit mehrheitlich unter Druck, auch wenn der Absatz und damit der Umsatz global gesehen noch nach oben streben.

Margendruck

Für die 13 untersuchten Unternehmen ist in der Gesamtbetrachtung festzuhalten, dass ihre Margen spürbar bröckeln. Von 100 umgesetzten Euro waren den Konzernen vor einem Jahr noch 17,30 Euro operativ in der Kasse geblieben. Nun sind es nur noch 13,60 Euro. Die Gründe können vielfältig sein. Sondereffekte etwa wie beim Softwareriesen SAP, wo 2011 aufgelöste Rückstellungen die Kasse klingeln ließen.

Einen aussagekräftigeren Überblick mit allen 30 Dax-Konzernen und einem breiteren Branchenmix wird es erst zum Ende der Quartalssaison geben. Schon jetzt ist das Bild auf der Gewinnseite durchwachsen: Den fast ausschließlich steigenden Umsätzen stehen beim operativen Gewinn einerseits sieben leichte bis deutliche Zuwächse gegenüber und andererseits sechs Fälle mit meist deutlichen Einbrüchen.

Linde stockt gewaltig auf

Ähnlich wie beim Umsatz ist ein Bild klar: Die 13 untersuchten Konzerne erhöhten ihre Mitarbeiterzahl in 9 Fällen. In Summe macht das fünf Prozent Plus bei den Belegschaften. Mit 24 Prozent Zuwachs liegt der Industriegashersteller Linde vorn.

Die Studie bezieht sich auf die 13 Konzerne BASF, Bayer, Beiersdorf, BMW, Continental, Daimler, Deutsche Bank, Deutsche Börse, Deutsche Lufthansa, Lanxess, Linde, SAP und VW. Die Unternehmensgruppe Fresenius wurde nicht mit einbezogen, da die IFRS-Zahlen teilweise noch fehlen. Die Allianz ist außen vor, weil die endgültigen Zahlen erst am 9. November vorgelegt werden. Die Deutsche Bank ist zwar beim Ebit mit einberechnet, bleibt aber beim Umsatz-Vergleich außen vor.

Quelle: ntv.de, dpa

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