Finanzchef beglückt Anleger Cisco schwimmt im Geld
16.08.2012, 00:09 Uhr
Digitale Infrastruktur: Blick ins Rechenzentrum "Verne Global" in Reykjanesbaer auf Island.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Nasdaq-Konzern Cisco Systems legt im letzten Quartal des Geschäftsjahres einen kräftigen Gewinnsprung hin: Im Geschäft mit Schlüsselbauteilen für die digitale Infrastruktur übertrifft der Netzwerkausrüster die Erwartungen der Analysten. Cisco-Finanzchef Calderoni kann nun aus dem Vollen schöpfen.

Eine stilisierte Golden-Gate-Bridge im Logo: Die Cisco-Zentrale liegt im kalifornischen San Jose.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der weltgrößte Netzwerkausrüster Cisco Systems lässt seine Aktionäre am florierenden Geschäft teilhaben. Der US-Konzern erhöhte seine Quartalsdividende von 8 auf 14 Cent je Anteilsschein.
Cisco besitze die finanzielle Stärke, um gleichzeitig ins Unternehmen zu investieren, Übernahmen zu stemmen und Geld in bedeutendem Umfang an seine Aktionäre auszuschütten, erklärte Finanzchef Frank Calderoni nach US-Börsenschluss.
Cisco stellt vor allem Geräte für den Datenverkehr her, sogenannte Router und Switches. Die Technik der Kalifornier steckt in den meisten Firmen-Netzwerken und sorgt auch dafür, dass das weltumspannende Internet reibungslos läuft. Im vierten Geschäftsquartal stieg der Umsatz um 4 Prozent auf 11,7 Mrd. Dollar (9,5 Mrd. Euro).
Der Gewinn verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 56 Prozent auf unterm Strich 1,9 Mrd. Dollar. Ohne Sonderposten betrug das Ergebnis 2,5 Milliarden Dollar oder 47 Cent je Aktie. Experten hatten im Durchschnitt lediglich mit 45 Cent pro Anteilsschein gerechnet.
Der Gewinnsprung kam vor allem dadurch zustande, dass Cisco weniger Geld in seinen stecken musste. Firmenchef John Chambers hatte das Produkt-Portfolio radikal verschlankt und tausende Stellen gestrichen, nachdem die Geschäfte eine Zeit lang mau gelaufen waren. Im Hauptgeschäft mit Geräten stiegen die Einnahmen um 2,6 Prozent. In der Sparte "Dienstleistungen" betrug das Wachstum zwölf Prozent. Die operativen Ausgaben fielen mit dem Wegfall der Kosten für die Restrukturierung um 13 Prozent.
Nach dem Blick in die Bücher zeigten sich die Aktionäre von dem besser als erwarteten Abschneiden sowie der erhöhten Dividende positiv überrascht. Die Aktie stieg nachbörslich um 5 Prozent auf 18,20 US-Dollar.
Internet-Ausgaben als Indikator
Für Cisco ist es das dritte Vierteljahr in Folge, in dem das Ergebnis gesteigert werden konnte. Zuvor kämpfte Cisco lange gegen schwindende Gewinne. Mit der Umstellung auf Kernprodukte für den Datenaustausch zwischen Computern konnte der Konzern den Abwärtstrend aufhalten.
Cisco profitiere derzeit davon, hieß es, dass Telekommunikationsunternehmen ihre Netzwerke aufrüsten, um den zunehmenden mobilen Datenverkehr zu bewältigen.
Als weltweit führender Hersteller von Netzwerkausrüstungen für den Internetbetrieb gilt Cisco als Barometer für das Investitionsklima. Es wird erwartet, dass das vorsichtige Agieren von Telekom-Unternehmen im zweiten Halbjahr wieder mehr Ausgabenfreude weicht, vor allem in Nordamerika, wo die Marktposition noch dominanter ist als in den übrigen Weltregionen.
Quelle: ntv.de, DJ/dpa/rts