Wirtschaft

Gewinn steigt Deutsche Bank auf Kurs

Trotz Schuldenkrise in Europa ist die Deutsche Bank davon überzeugt, ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Dank eines überraschend starken Privatkundengeschäfts trotzt das Institut den Turbulenzen und steigert den Vorsteuergewinn spürbar.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Deutsche Bank baut das Privatkundengeschäft als zweites Standbein neben dem Investmentbanking immer weiter aus und sieht sich auf einem gutem Weg, ihre Rekordziele in diesem Jahr zu erreichen. Im zweiten Quartal verdiente das größte deutsche Geldhaus vor Steuern 1,8 Mrd. Euro, 254 Mio. Euro mehr als vor einem Jahr.

Wie die Bank mitteilte, betrug der Netto-Gewinn 1,2 Mrd. Euro und war damit im Jahresvergleich nahezu unverändert. Analysten hatten vor Steuern im Schnitt einen Gewinn von knapp 2 Mrd. Euro und unter dem Strich 1,35 Mrd. Euro erwartet. Der 2012 scheidende Bankchef Josef Ackermann peilt für dieses Jahr einen Rekordgewinn aus den operativen Geschäftsbereichen von 10 Mrd Euro an. Nach sechs Monaten hat das Institut bereits 5,5 Mrd. Euro erreicht.

Privatkunden gewinnen an Bedeutung

Sowohl das Investmentbanking als auch das Privatkundengeschäft legten zu. Für das zweite Quartal wies das Institut im Geschäft mit Privatkunden und in der Vermögensverwaltung (PCAM)am Dienstag einen Vorsteuergewinn von 684 Mio. Euro aus. Das war mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr.

Allein im klassischen Filial- und Firmenkundengeschäft (PBC) verdiente die Deutsche Bank vor Steuern 458 Mio. Euro und damit 96 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Zum Spartenergebnis steuerte die Postbank 229 Mio. Euro bei, die Ende 2010 in den Büchern konsolidiert wurde. "Die Postbank wird bereits für dieses Jahr einen signifikanten Beitrag zum PBC-Ergebnis beisteuern", hieß es im Zwischenbericht.

Mit der Übernahme der Postbank, mit der die Deutsche Bank die Zahl der Privatkunden auf 28,8 Mio. fast verdoppelt hat, soll die Abhängigkeit vom Investmentbanking reduziert werden. Ein striktes Kostenmanagement soll helfen, die neue Tochter auf Kurs zu halten. Im ersten Halbjahr schaffte die Sparte bereits einen Vorsteuergewinn von 1,2 Mrd. Euro, im Gesamtjahr sollen es 1,6 Mrd. sein.

Führungswechsel eingeleitet

In der Vermögensverwaltung - dem Geschäft mit reichen Kunden und der Fondsgesellschaft DWS - legte die Deutsche Bank im abgelaufenen Quartal ebenfalls deutlich zu: Vor Steuern verdiente sie hier 227 Mio. Euro nach 65 Mio. im Vorjahreszeitraum. Dem Ergebnis halfen nach Konzernangaben auch Kosteneinsparungen bei der angeschlagenen Kölner Privatbank Sal. Oppenheim, die der Branchenprimus in der Finanzkrise übernommen hat.

Bereits an Vorabend hatte die Bank mitgeteilt, dass der Investmentbanker Anshu Jain und Deutschland-Chef Jürgen Fitschen ab Mai kommenden Jahres Josef Ackermann an der Spitze des Dax-Konzerns ablösen. Ackermann wechselt dann auf den Posten des Aufsichtsratschefs.

Quelle: ntv.de, rts

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