Niedrigzins befördert Konsum Deutsche geben mehr Geld aus
25.06.2014, 08:44 Uhr
In Deutschland ist derzeit Shoppen angesagt.
(Foto: dpa)
Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland ist ausgesprochen gut. Seit geraumer Zeit auf hohem Niveau, geht es mit dem GfK-Index weiter aufwärts. Treiber der guten Konsumlaune hierzulande ist auch die EZB.
Die gute Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich
weiter verbessert. Grund sei die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), den ohnehin extrem niedrigen Leitzins nochmals zu senken und Banken einen Strafzins für geparktes Geld aufzubrummen. Dies habe dem Konsumklima im Juni "die entscheidenden Impulse gegeben", teilte das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg mit.
Durch die Zinssenkung sei die ohnehin sehr niedrige Sparneigung noch einmal gesunken, hieß es weiter. Die Verbraucher würden ihr Geld lieber ausgeben. Zudem schätzten die Bürger die konjunkturelle Entwicklung so positiv ein wie seit drei Jahren nicht mehr. Auch die Einkommenserwartung blieb nahezu unverändert. Der zusammenfassende Konsumklimaindex für Juli stieg dadurch von revidiert 8,6 Punkten im Juni auf nun 8,9 Zähler - das ist der höchste Stand seit Dezember 2006.
Darin spiegelt sich auch wider, dass die Bevölkerung die Entwicklung der Konjunktur derzeit sehr positiv einschätzt. Dies liegt in erster Linie an den guten inländischen Rahmenbedingungen, etwa der Lage auf dem Arbeitsmarkt und der niedrigen Inflationsrate. Eine Gefahr gebe es dennoch, warnte die GfK: "Ein unberechenbarer Risikofaktor für die Konjunktur bleibt jedoch die Entwicklung der internationalen Krisenherde." Eine spürbare Eskalation in Ländern wie Syrien, dem Irak oder der Ukraine dürfte sich auch auf die Konjunkturstimmung in Deutschland auswirken.
"Grüne Signale"
Die Konjunkturaussichten der Verbraucher zeigten sich "in blendender Verfassung". Sie richteten ihr Hauptaugenmerk auf die inländischen Rahmenbedingungen wie Arbeitsmarktlage, Investitionsneigung und Inflation. In diesen Bereichen stünden die Signale "klar auf grün", schrieb die GfK.
Die Erwartung der Bürger an die Entwicklung der Einkommen blieb den Angaben zufolge nahezu unverändert und ging minimal um 0,6 Zähler zurück. Im April war allerdings auch der Höchstwert seit der Wiedervereinigung gemessen worden. Wesentlicher Stützpfeiler für die Einkommensaussichten seien die "tariflichen Einkommenszuwächse und die anhaltend gute Arbeitsmarktlage".
Nach geringen Zuwächsen im Vormonat legte die Neigung der Verbraucher zu neuen Anschaffungen laut GfK im Juni wieder deutlicher zu. Mit einem Plus von 3,7 Zählern kommt der Indikator auf 53,2 Punkte. Im Mai war er um 0,9 Punkte gestiegen. Damit bestätige die Konsumneigung ihre sehr robuste Verfassung. Die GfK befragt für ihre Konsumklimastudie monatlich etwa 2000 Verbraucher.
Quelle: ntv.de, wne/dpa/AFP