1130 Euro mehr pro Kopf Deutschland ist Globalisierungsgewinner
01.09.2016, 22:02 Uhr
Die Globalisierung kommt Deutschland zugute.
(Foto: dpa)
Was hat der weltweite Abbau der Handelsbeschränkungen den Staaten der Welt gebracht? Deutschland ziemlich viel, wie eine Studie feststellt. Die Finanzkrise hat die Globalisierung jedoch eingedämmt.
Die internationale Finanzkrise hat dafür gesorgt, dass die Staaten weltweit wirtschaftlich nicht mehr so eng miteinander verbunden sind. Weil die Investoren ihr Geld nicht mehr so freimütig ins Ausland geben, hat auch Deutschland im Globalisierungs-Index der Bertelsmann-Stiftung seit 2007 einige Punkte verloren. Trotz des kleinen Rückgangs ist die Bundesrepublik aber nach wie vor einer der größten Gewinner der Globalisierung, wie die Bertelsmann-Stiftung mitteilte.
Die von Prognos erstellte Studie untersuchte in 42 Ländern, wie stark der Wohlstand seit 1990 durch die Globalisierung zulegte. Demzufolge war die wirtschaftliche Öffnung insgesamt positiv für alle untersuchten Länder. Wäre die Welt seit dem Jahr 1990 nicht weiter zusammengewachsen, hätte das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2014 um 1130 Euro pro Kopf niedriger gelegen, erklärte Studienleiter Thieß Petersen.
Schwellenländer wie Indien und China werden der Studie zufolge immer mehr von den Industrieländern wie Japan, Schweiz oder Deutschland abgehängt. Grund sei das niedrige Ausgangsniveau des BIP in den Schwellenländern, das zu geringeren Zuwächsen in absoluten Zahlen führe, erklärte Petersen.
"Wir brauchen neue Impulse für Wachstum und internationale Verflechtung", forderte der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann-Stiftung, Aart de Geus. Gerade Schwellen- und Entwicklungsländer sollten noch mehr in die Weltwirtschaft integriert werden, weil sie noch hohes Potenzial für globalisierungsbedingtes Wachstum hätten. Industriestaaten müssten dafür mehr in diesen Ländern investieren, mehr Produkte importieren und Subventionen für ihre Agrarprodukte senken.
Quelle: ntv.de, rpe/AFP