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Trotzdem kein Sparaufruf Deutschlands Gasverbrauch steigt um sechs Prozent

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Wer will, kann heizen - es wird aber teurer als im vergangenen Jahr.

Wer will, kann heizen - es wird aber teurer als im vergangenen Jahr.

(Foto: picture alliance / Zoonar)

In Deutschland wird wieder mehr Gas verbraucht als im vergangenen Winter. Bei der Bundesnetzagentur sieht man die Lage trotzdem entspannt. Niemand müsse in diesem Winter die Heizung runterdrehen - zumindest nicht wegen eines drohenden Gasmangels.

Deutschlands Gasverbrauch ist in diesem Winter im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent gestiegen. "Bei den Privathaushalten sehen wir eine Zunahme um fast drei und bei der Industrie um knapp neun Prozent", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dennoch sei die Bundesnetzagentur optimistisch.

"Wir verbrauchen in diesem Winter aber immer noch gut 16 Prozent weniger Gas als vor der Krise", sagte Müller. Auch die Gasspeicher seien mit über 90 Prozent sehr gut gefüllt. Daher erwarte die Bundesnetzagentur von den Verbrauchern keine besonderen Anstrengungen zum Einsparen von Gas. Aufrufe, kalt zu duschen oder die Heizung herunterzudrehen, werde es in diesem Jahr nicht geben. "Das kann jeder Verbraucher für sich selbst entscheiden", so Müller.

Es sei jedoch nach wie vor sinnvoll, achtsam mit Gas umzugehen, um die Kosten zu senken. Wegen des Wegfalls der Energiepreisbremsen, wieder steigender Mehrwertsteuer und steigender CO-Preise werde es teurer, eine Gasheizung zu nutzen. "Ich würde sagen: Man muss nicht jeden Raum im Haus genauso heizen wie das Wohnzimmer. Aber man gefährdet nicht die Gasversorgung, wenn man es tut."

Restrisiko bleibt

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Eine komplette Entwarnung wollte der Präsident der Bundesnetzagentur für diesen Winter jedoch nicht geben, es gebe noch Restrisiken. "Die Explosionen bei Nord Stream I und II sind noch nicht aufgeklärt. Es hat diesen Vorfall zwischen Estland und Finnland gegeben, als ein Schlepptanker die Balticconnector-Pipeline beschädigt hat. Und der Generalbundesanwalt ermittelt wegen Schäden an einer Flüssiggas-Pipeline", sagte Müller den Funke-Zeitungen.

Das Gas in Deutschland komme zu einem großen Teil aus Norwegen. Sollten Lieferungen aus Norwegen ausfallen, reichten volle Speicher acht bis zehn Wochen. "Wir haben vier Flüssiggasterminals an Nord- und Ostsee, zwei weitere sind unterwegs. Darüber könnten ab dem Frühling die Speicher neu befüllt werden."

Quelle: ntv.de, ino/rts

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