Kommunen stärker belastet Deutschlands Schuldenberg schrumpft leicht
22.09.2015, 13:27 Uhr
Schäuble will ab diesem Jahr im Bundeshaushalt keine neuen Schulden mehr machen. Den Kommunen fällt das deutlich schwerer.
(Foto: picture alliance / dpa)
Sprudelnde Steuereinnahmen und niedrige Zinsen erleichtern den öffentlichen Haushalten in Deutschland derzeit das Schuldentilgen. In Teilen Deutschlands steigt die Verschuldung jedoch ungebremst.
Ende Juni waren Bund, Länder und Gemeinden mit 2,02 Billionen Euro verschuldet. Der Schuldenstand lag damit insgesamt um 0,9 Prozent oder 19 Milliarden Euro niedriger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Während Bund und Länder unter dem Strich weniger Schulden hatten, wuchs der Schuldenberg in den Gemeinden, und zwar um 4,2 Prozent auf zusammen 144,5 Milliarden Euro. Die prozentual höchsten Steigerungen gab es bei den Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern (plus 24,4 Prozent), Baden-Württemberg (plus 16,9 Prozent) und Sachsen (plus 10,4 Prozent). Nur in Thüringen war der Schuldenstand geringer als im Vorjahresquartal.
Der Bund stand Ende Juni mit rund 1,3 Billionen Euro in der Kreide, das waren 1,1 Prozent oder 13,7 Milliarden Euro weniger als ein Jahr zuvor. Die Länder hatten Schulden von zusammen 607,5 Milliarden Euro, 1,8 Prozent weniger.
In den einzelnen Ländern war die Entwicklung nach Angaben des Bundesamts aber sehr unterschiedlich: Während Baden-Württemberg 11,7 Prozent und Sachsen 11,7 Prozent weniger Schulden hatten, stieg die Verschuldung in Bremen um 14,5 Prozent.
Die Ergebnisse umfassen die Kern- und Extrahaushalte der Bundesregierung, der Länder und der Kommunen. Zudem enthalten sie Kreditmarktschulden sowie Kassenkredite. Die Schulden der Sozialversicherung sind dagegen nicht enthalten.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa