Wirtschaft

Aktie bricht ein Deutz muss in den Leerlauf schalten

Es klemmt bei Deutz.

Es klemmt bei Deutz.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Motorenhersteller muss wegen unerwartet vieler Garantiefälle bei seinen Produkten einen zweistelligen Millionenbetrag zurücklegen. In der Folge kassiert das Unternehmen seine Prognose - und braucht noch Wochen für eine neue. Anleger fliehen.

Der Motorenbauer Deutz befürchtet hohe Gewährleistungskosten und hat deshalb seine Jahresziele kassiert. Anleger reagieren verschreckt. Rückstellungen für Garantien auf Motoren des Segmentes Deutz Compact Engines (DCE) aus dem Jahr 2011 hätten das Ergebnis im dritten Quartal mit 20,4 Millionen Euro belastet, teilte der Kölner Traditionskonzern mit.

Deutz
Deutz 9,55

Vorstandschef Helmut Leube nahm daher das für 2014 gesteckte Ergebnisziel zurück und kündigte für Anfang November eine neue Prognose an. Wegen der konjunkturellen Schwäche, die Deutz bereits im zweiten Quartal zu spüren bekam, reduzierte er zudem auch das Umsatzziel auf ein Plus von rund drei Prozent auf 1,5 Milliarden Euro.

Urspünglich hatte der Konzern eine operativen Umsatzrendite (Ebit-Marge) vor Einmaleffekten von über vier Prozent angepeilt, nach Einmaleffekten sollten es über drei Prozent sein. Die Erlöse sollten 2014 im niedrigen zweistelligen Prozentbereich steigen.

2011 hatte die DCE weltweit über 200.000 Motoren verkauft. Ein Sprecher erklärte, ein Teil der Motoren habe sich in außergewöhnlichem Maße abgenutzt. Dafür müsse Deutz nun gerade stehen.

Einbruch der Kennzahlen

Nach vorläufigen Berechnungen sank im Zeitraum Juli bis September der Auftragseingang binnen Jahresfrist von 360 Millionen auf 330 Millionen Euro. Der Umsatz legte dagegen um 11,4 Prozent auf 381 Millionen Euro zu. Vor Berücksichtigung des außerplanmäßigen Ergebniseffektes stieg das operative Ergebnis (Ebit) auf 23,1 (Vorjahr: 17,1) Millionen Euro und die Ebit-Marge von 4,5 auf 5,4 Prozent. Nach Berücksichtigung der Rückstellungszuführung brach das Ebit auf 2,7 Millionen Euro ein und die Marge betrug noch 0,6 Prozent.

Das Geschäft von Deutz gilt als sehr konjunkturanfällig. Eine wirtschaftliche Flaute macht sich umgehend im Verkauf von Motoren für Lastwagen, Baumaschinen oder Landmaschinen bemerkbar.

Die Anleger reagierten verschreckt auf die Nachrichten. Die im Kleinwerteindex SDax gehandelte Aktie brach um mehr als sieben Prozent ein auf 3,45 Euro und notierte damit auf dem niedrigsten Stand seit fast zwei Jahren. Die Gewinnwarnung und die schwächere Nachfrage seien deutlich negative Vorzeichen, kommentierte Jasko Terzic von der DZ Bank.

Die DZ Bank sprach von einer sehr harschen Gewinnwarnung. Analyst Jasko Terzic überprüft daher die aktuellen Schätzungen und die Einstufung der Aktie. Zuletzt stufte der die Aktie mit "Buy" ein bei einem Fairen Wert von 5,30 Euro. Für den Gewinn je Aktie bestehe damit nun ein Abwärtspotenzial von 70 Prozent im laufenden Jahr. Dieser werde hauptsächlich von den Einmaleffekten belastet.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen