Falschgeld-Rekord in Deutschland Die meisten Blüten sind 50-Euro-Scheine
17.07.2015, 12:19 Uhr
Ist dieser Schein echt? Für Laien ist das nur schwer zu erkennen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bei 50ern ist die Wahrscheinlichkeit am größten, eine Fälschung in der Hand zu halten. Für Laien ist es nur schwer zu erkennen, ob der Schein wirklich echt ist. Trotzdem sollte man besser zweimal hinschauen, es sind nämlich so viele Blüten in Umlauf wie noch nie.
In Deutschland haben Geldfälscher im ersten Halbjahr 2015 so viele Blüten in Umlauf gebracht wie noch nie seit der Euro-Einführung. Von Januar bis Juni zogen Banken, Handel und Polizei rund 50.500 falsche Euro-Banknoten aus dem Verkehr und damit doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum und 31 Prozent mehr als in der zweiten Hälfte 2014, wie die Bundesbank in Frankfurt mitteilte. "Das Falschgeldaufkommen bleibt in Deutschland trotz des Anstiegs auf einem niedrigen Niveau", sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele.
Der Schaden stieg von 1,8 Millionen Euro im vorangegangenen Halbjahr auf 2,2 Millionen Euro. Dabei setzten Kriminelle vor allem auf falsche Fünfziger: Knapp 24.400 50-Euro-Blüten wurden aus dem Verkehr gezogen. Das ist fast die Hälfte (48 Prozent) aller knapp gefundenen Falschgeld-Scheine. Mit einem Anteil von über 90 Prozent wurden 20- und 50-Euro-Banknoten gefälscht; die Anzahl gefälschter Münzen ging zurück.
Weltweit werden am häufigsten 20er kopiert
Auch die EZB hat gefälschte Scheine gezählt: Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden weltweit 454.000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen. Das ist der zweithöchste Wert seit der Euro-Einführung - aber 10,5 Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2014, wie die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt mitteilte.
"Gemessen an der steigenden Zahl echter Banknoten im Umlauf - mehr als 17 Milliarden in der ersten Jahreshälfte 2015 - ist der Anteil der Fälschungen nach wie vor sehr gering." Daher würden die Euro-Geldscheine zurecht weiterhin großes Vertrauen als sicheres Zahlungsmittel genießen. Mehr als jede zweite Blüte (54,7 Prozent) war ein falscher 20-er.
Quelle: ntv.de, jge/dpa